Teamkompetenzen
Zusammenarbeit

Wie du Teamkompetenzen verstehen und fördern kannst

Teamkompetenzen sind mehr als die Fähigkeit, gut im Team zu arbeiten. Erfahre, was dahintersteckt und wie sich diese Kompetenzen entwickeln lassen.

Vom Slack-Team21. April 2023

Teamplayer sind überall gefragt. Kein Wunder, denn Teamarbeit wird im Berufsalltag immer wichtiger – und zwar unabhängig von Branche und Unternehmensgröße. Die Frage ist, was Teamplayer eigentlich ausmacht. Neben Teamfähigkeit spielen hier vor allem Teamkompetenzen eine große Rolle. Der Unterschied? Während geistige und praktische Fähigkeiten allgemein als angeboren gelten, lassen sich Kompetenzen entwickeln: Technische Zusammenhänge zu durchblicken, ist demnach eine Fähigkeit. Wer darüber hinaus eine Programmiersprache wie C++ oder Java gelernt hat, bringt entsprechende berufliche Kompetenzen mit. 

Ähnlich verhält es sich bei Kompetenzen im Team: Sie sind erlernt und gehen daher über die reine Fähigkeit, mit anderen Menschen zu arbeiten, hinaus. Doch welche Teamkompetenzen gibt es und wie kannst du ihre Entwicklung im Unternehmen fördern? Das erfährst du hier.

Welche Kompetenzen im Team gefragt sind

Kompetenzen sind erlernte Verhaltensweisen. Doch anders als etwa die Kenntnis von Programmiersprachen oder Projektmanagement-Methoden zählen Teamkompetenzen zu den Soft Skills – sie sind also nicht so leicht messbar. Außerdem sind die Grenzen zur Teamfähigkeit fließend. Kommunikation zählt beispielsweise sowohl zu den Fähigkeiten als auch zu den Kompetenzen. 

Hier findest du die wichtigsten Teamkompetenzen im Überblick: 

  1. Eigeninitiative

    Es klingt widersprüchlich, doch Eigeninitiative ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit essenziell. Gerade in agilen Projektteams und Organisationen sollten Mitarbeitende in der Lage sein, selbstständig zu arbeiten, unternehmerisch zu denken und sich selbst zu motivieren. Wenn du deinem Projekt-Team Vertrauen und Wertschätzung entgegenbringst, kannst du dieses Verhalten gezielt fördern. Das geht zum Beispiel mithilfe flexibler Arbeitszeitmodelle oder der Delegation von Verantwortung und Aufgaben.
  2. Social Skills & KommunikationEffektive Teamarbeit ist ohne transparente, respektvolle Kommunikation undenkbar. Aufgaben klar kommunizieren und konstruktives Feedback geben zu können, beugt Missverständnissen und schlechter Stimmung vor. Digitale Tools können diese Kompetenz unterstützen. Wenn dein Projekt-Team zum Beispiel über eine digitale Kollaborationsplattform kommuniziert, sind Aufgaben, Updates und wichtige Punkte aus Besprechungen für alle besser nachvollziehbar.
  3. Interdisziplinarität
    Zusammenarbeit lebt von unterschiedlichen Talenten, Temperamenten und Skills. Dennoch sollte jedes Teammitglied zumindest ein Grundverständnis für die Bereiche der anderen mitbringen. Wer neugierig ist und das eigene Wissen stets erweitert, entwickelt eher kreative Produktideen und Lösungswege. Zudem spart Interdisziplinarität Zeit – zum Beispiel, weil Fachbegriffe oder Methoden nicht erst aufwändig erklärt werden müssen. Eine Wissensdatenbank und Weiterbildungsmaßnahmen sind nur ein paar der Möglichkeiten, wie du Interdisziplinarität fördern kannst.
  4. Organisation & Strukturiertheit
    Wenn ein Teammitglied immer wieder Deadlines verpasst, unproduktiv arbeitet oder Meetings vergisst, schadet es nicht nur sich selbst, sondern dem gesamten Projekt-Team. Denn gute Zusammenarbeit bedeutet auch, sich aufeinander verlassen zu können und Aufgaben fair zu verteilen. Organisation und Strukturiertheit sind daher entscheidende Kompetenzen, um im Projekt-Team zu arbeiten. Sie lassen sich zum Beispiel mit Projektmanagement-Tools fördern. Damit kannst du To-do-Listen zum Abhaken erstellen, Projektfortschritte visualisieren oder automatische Erinnerungen einrichten.    

Bedenke: Ob du selbst Teammitglied bist oder eine Arbeitsgruppe zusammenstellst, jeder Mensch hat eigene Stärken und berufliche Kompetenzen. Kaum jemand deckt alle vier Teamkompetenzen zu gleichen Teilen ab. Die Projektbeteiligten sollten sich vor allem gegenseitig ergänzen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Lies dazu auch unseren Artikel über die verschiedenen Teamrollen nach Belbin

Schritt für Schritt Kompetenzen entwickeln

Die gute Nachricht: Teamkompetenzen lassen sich vor allem durch Learning by Doing“ trainieren. Unternehmen sollten dabei beachten, ihren Mitarbeitenden die nötige Struktur zu geben, damit sie ihre Kompetenzen im Beruf (weiter)entwickeln können. Dafür gibt es drei Stufen: 

  • Praxisstufe: Auf der Praxisstufe dienen vor allem Erfahrungen wie die Projektarbeit als Lernquelle. Mitarbeitende haben zum Beispiel die Chance, eigene Projektideen umzusetzen und aus dem Prozess zu lernen.
  • Coachingstufe: Ein Coaching-Programm – etwa mit einer internen Mentorin oder einem externen Coach – steht bei dieser Stufe im Zentrum, um relevante berufliche Kompetenzen zu entdecken und zu fördern.
  • Trainingsstufe: Mit Seminaren, Skills-Trainings oder ähnlichen Formaten lassen sich Kompetenzen im Beruf gezielt aufbauen. Mitarbeitende können über sich hinaus wachsen und erste Schritte in Richtung Teamarbeit tun.

Gut geplant ist halb gewonnen

Ganz gleich, welche Maßnahmen für dich in Frage kommen: Je akribischer du sie planst, desto besser. Die folgenden Fragen können dir bei diesem ersten Schritt helfen: 

  • Für welches Projekt möchtest du die Kompetenzen entwickeln?
  • Welche Teamkompetenzen sind in diesem Projekt nötig?
  • Wer bringt diese Kompetenzen zumindest ansatzweise schon mit? 
  • Wie kannst du dein Projekt-Team bestmöglich aufstellen?

Plane auch einen entsprechenden Zeitrahmen ein, damit deine Mitarbeitenden die Zusammenarbeit im Team ausprobieren und erste Erfahrungen sammeln können. Stressfaktoren wie knappe Deadlines oder fehlende technische Voraussetzungen sind wenig förderlich, um allen die Teamarbeit schmackhaft zu machen.

Teamkompetenzen vorleben

Führungskräfte haben eine wichtige Vorbildfunktion. Wenn Teamarbeit in deinem Unternehmen noch nicht zum Standard gehört, kannst du sie auf höherer Ebene vorleben. Co-Leadership ist zum Beispiel ein zunehmend beliebtes Modell, um alte Strukturen aufzubrechen, Führungskräfte zu entlasten und Synergien zu fördern. Wenn Mitarbeitende sehen, welche Kompetenzen Führungskräfte in der Zusammenarbeit zeigen, können sie sich daran orientieren. 

Selbstreflexion ist dabei essenziell. Wenn du dich kritikfähig zeigst, dir Feedback anhörst und es umsetzt, förderst du diese Teamkompetenz in deinem Umfeld. Eine Möglichkeit sind Jour Fixes, an denen sich Mitarbeitende und Führungskräfte offen austauschen. Alle können sich im Vorfeld dieser Meetings überlegen, was gut lief und was in Zukunft besser gemacht werden könnte. Biete darüber hinaus Einzelgespräche, digitale Channels oder analoge „Kummerkästen“ an, um eine offene Feedbackkultur zu etablieren.

Weiterbildungen und Teambuilding-Events 

Regelmäßige Weiterbildungen sind eine großartige Möglichkeit, um Kompetenzen im Beruf auszubauen und die eigene Karriere zu gestalten. Neben speziellen Skills-Trainings gibt es viele Angebote, die auf Teamkompetenzen abzielen – zum Beispiel für Konfliktmanagement oder Mediation. Darüber hinaus kannst du Teambuilding-Events planen, denn sie stärken nicht nur den Zusammenhalt und das Vertrauen zwischen Mitarbeitenden. Jede und jeder Einzelne kann in diesem Rahmen eigene Kompetenzen entwickeln bzw. verbessern. Bei Spielen wie Exit Games bzw. Escape Rooms lösen beispielsweise alle zusammen unter Zeitdruck knifflige Rätsel, um verschlossene Türen zu öffnen. Auch Kletterparcours sind eine geschätzte Aktivität, da sie über die Teambuilding-Maßnahme hinaus frische Luft und Bewegung bieten.

Apropos: Rege im Unternehmen an, privat einer Sportgruppe oder einem Verein beizutreten. Bei Fußball, Hockey, Badminton und ähnlichen Sportarten lassen sich Teamkompetenzen spielerisch trainieren und gleichzeitig etwas für die Work-Life-Balance tun. Weitere praktische Tipps findest du in unserem Artikel über Teamfähigkeit

Kompetenzen im Beruf:​​ Tipps für eine produktive Zusammenarbeit

Für eine produktive Zusammenarbeit sind Teamkompetenzen wie Eigeninitiative, Strukturiertheit, Kommunikationsstärke und Interdisziplinarität von großer Bedeutung. Denn wenn unterschiedliche Menschen zusammenkommen, müssen sie im Alltagstrubel nicht nur gemeinsam Projektziele erreichen, sondern auch Missverständnisse und Konflikte auflösen können.

Zum Glück lassen sich diese Teamkompetenzen in einer offenen Unternehmenskultur und durch gezielte Maßnahmen entwickeln. Führungskräfte können hier mit gutem Beispiel vorangehen, digitale Hilfsmittel einsetzen sowie Teambuilding-Events und Weiterbildungen organisieren. Für die erfolgreiche Umsetzung dieser Maßnahmen sind eine gute Planung, Raum zum Ausprobieren und Möglichkeiten zur Selbstreflexion wesentlich. Du willst mehr erfahren? Auf unserer Übersichtsseite zum Thema Teamspirit findest du viele weitere Ressourcen.

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