Mit dem Eintritt in die Ära nach der Pandemie haben die meisten Unternehmen begonnen, die Bedeutung der digitalen Transformation zu erkennen. Frühe Büroschließungen, gefolgt von mehr als zwei Jahren der Anpassung an die Arbeit im Home-Office, haben uns wertvolle Lektionen gelehrt. Da jedoch ein erheblicher Teil der Mitarbeitenden und Kunden inzwischen das digitale Leben bevorzugt, ist es an der Zeit, die digitale Erfahrung grundlegend zu überdenken und neu zu gestalten. Ein digitales Mindset bringt die Dinge auf die nächste Stufe und bereitet dein Unternehmen auf eine langfristige, echte Transformation vor. Schauen wir uns die fünf Grundpfeiler einer „Digital-First“-Denkweise an und wie du sie übernehmen kannst.
Was ist eine „Digital-First“-Denkweise?
Während der Pandemie waren viele Unternehmen verständlicherweise reaktiv. Da sie keine Zeit zum Planen hatten, konnten sie bestenfalls Technologien nach Bedarf hinzufügen, um ihren Betrieb so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. Eine „Digital-First“-Denkweise verlagert die Denkweise von reaktiv zu proaktiv. Technologie wird zu einem Kernbestandteil des Geschäftsbetriebs und Mitarbeitende auf allen Ebenen werden befähigt, sinnvolle Tools zu identifizieren, zu bewerten und zu implementieren.
Warum ist das wichtig?
Die wichtigste Lehre aus der Pandemie ist, dass wir nie wissen, was hinter der nächsten Ecke auf uns wartet. Unternehmen müssen flexibel und in der Lage sein, sich schnell auf veränderte Situationen einzustellen. Mit einer „Digital-First“-Denkweise bist du besser darauf vorbereitet, nicht funktionierende Prozesse auszusondern und auf solche umzusteigen, die funktionieren, egal in welchem Szenario. Unternehmen mit einem solchen digitalen Mindset sind zudem weniger isoliert und die Mitarbeitende können abteilungsübergreifend zusammenarbeiten und Entscheidungen ohne bürokratische Strukturen treffen. Dies kann Loyalität und Engagement fördern und dir helfen, deine Top-Talente zu halten.
Die fünf Säulen eines „Digital-First“-Mindset
Eine „Digital-First“-Mentalität ist für die meisten Unternehmen ein grundlegender Wandel. Statt Technologie um ihrer selbst willen oder zur Lösung einer Krise einzuführen, wirst du anfangen, Technologie als Kernbestandteil deines Geschäftsmodells zu betrachten. Folge diesen Säulen, um deine digitale Transformation anzuleiten.
1. Vision und Strategie
Für viele Unternehmen ist die Entwicklung einer Gesamtvision und einer Geschäftsstrategie der schwierigste Part der Umstellung auf eine digital-zentrierte Denkweise. Es ist leicht, sich in den diversen technologischen Optionen zu verlieren und ohne wirkliche Leitprinzipien die zu nutzen, die gut klingen. Dies ist jedoch ein kosten- und zeitaufwändiger Ansatz, der dein Unternehmen letztlich zum Scheitern bringen kann.
Gehe stattdessen davon aus, dass die Technologie, die du zum Erreichen deiner Ziele benötigst, bereits verfügbar ist und dass du sie erkennst, wenn du sie siehst. Triff dich dann mit den wichtigsten beteiligten Personen, um deine Vision zu überdenken und ein digitales Mindset zu entwickeln.
An den grundlegenden Zielen und der Ausrichtung deines Unternehmens ändert sich nichts. Ihr stellt immer noch etwas her, erstellt Inhalte oder bietet Waren oder Dienstleistungen an. Aber du änderst deine Roadmap, um neuere und intelligentere Wege zu finden, um gewisse Ziele zu erreichen. Finde gemeinsam mit deinem Team heraus, was gut funktioniert und was ihr besser machen könnt. Überlege dann, wie du mit einer „Digital-First“-Denkweise deine Ziele erreichen und gleichzeitig dein Unternehmen flexibler gestalten und besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten kannst.
Erstelle abschließend ein kurzes Leitbild für deine digitale Transformation. Es könnte z. B. einfach lauten „Technologie nutzen, um die richtigen Waren zur richtigen Zeit an die richtigen Leute zu liefern“.
2. Kerngeschäftsprozesse
Vergiss nicht, deine Kernprozesse zu überdenken, wenn du zu einer „Digital-First“-Denkweise übergehst. Deine Kernprozesse sind die rudimentären Schritte, die dein Unternehmen am Laufen halten. Wenn du zum Beispiel in der Fertigung tätig bist, könnten sie Folgendes umfassen:
- Beschaffung von Rohstoffen
- Annahme von Rohstofflieferungen
- Verwandlung von Rohstoffen in Endprodukte
- Durchführung von Qualitätskontrollen
- Versand von Endprodukten an Kund:innen oder Großhändler:innen
Wenn du schon eine Weile im Geschäft bist, neigst du vielleicht dazu, diese grundlegenden Funktionen zu vergessen, weil du davon ausgehst, dass sie so weiterlaufen können wie bisher. Aber oft sind es gerade diese Grundlagen, die dringender aktualisiert werden müssen als alles andere.
Kannst du Technologien nutzen, um Abläufe zu optimieren? Zu jedem Schritt gehört natürlich noch viel mehr. Schaue dir die Elemente an, die mit jedem einzelnen Schritt verbunden sind. Stelle gemeinsam mit deinem Team eine Liste der Kernprozesse auf. Prüft dann, ob es bessere Möglichkeiten gibt, diese zu automatisieren oder auszuführen.
Bleiben wir beim Fertigungsbeispiel: Wie bestellst du deine Materialien? Führt jemand eine manuelle Inventur durch und gibt neue Bestellungen auf? Wäre es besser, Barcodes zu verwenden und ein automatisches Bestellsystem einzurichten? Vielleicht ein autonomer Bot? Du möchtest sicher keine Technologie um ihrer selbst willen einführen. Aber es lohnt sich, diese Fragen zu stellen, damit du fundierte Entscheidungen treffen kannst.
3. Kunden- und Mitarbeitererfahrungen
Letztendlich sollte das Ziel der digitalen Transformation darin bestehen, die täglichen Erfahrungen deiner Kunden und Mitarbeitenden zu verbessern. Erstelle, wie bei deinen Kernprozessen, einen Plan für die Kundenerfahrung. Gehe jeden Schritt des Kaufprozesses durch, von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Auslieferung des Produkts oder der Dienstleistung. Analysiere auch weniger häufige Szenarien, wie z. B. Gespräche mit dem Kundenservice oder eine Retoure. Mache dasselbe für die täglichen Erfahrungen der Mitarbeitenden in den einzelnen Abteilungen. Ermittle auf jeder Ebene die Schwachstellen.
Entwickle eine neue Vorgehensweise für Kunden und Mitarbeitende, wobei der Schwerpunkt auf der Beseitigung von Hindernissen liegt. Wie kann die Technologie zu einem optimierten, ansprechenden Erlebnis beitragen?
4. Kennzahlen und Iteration
Die einzige Möglichkeit, wirklich zu wissen, ob eine neue Maßnahme funktioniert, besteht darin, die Ergebnisse zu verfolgen. Verwandle deine neuen Ziele in Aktionspläne mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielsetzungen. Lege für jedes Ziel spezifische Kennzahlen fest und verfolge sie im Laufe der Zeit. Wenn etwas nicht funktioniert, solltest du dich nicht scheuen, etwas Neues auszuprobieren. Die schnelle Iteration, die von Unternehmenssoftware- und privaten Raumfahrtunternehmen vorgelebt wird, erlaubt es dir, auch einmal zu scheitern, so dass du deine Taktiken schnell abstimmen kannst, bevor sie für immer in deinem Geschäftsmodell verankert werden.
5. Zusammenarbeit und Kommunikation
Eine der größten Veränderungen für viele Unternehmen, die sich auf eine „Digital-First“- Denkweise umstellen, ist die Befähigung der Mitarbeitenden. Anstatt technische Entscheidungen nur von oben nach unten zu treffen, solltest du deine Mitarbeitenden im Zusammenhang mit deiner übergeordneten Vision und deinem Geschäftsmodell in Sachen Technologie schulen. Nutze außerdem offene Kommunikation und Zusammenarbeit, um deinen Teams Iteration beizubringen. Bestärke sie darin, Technologieentscheidungen auf der Grundlage dessen zu treffen, was für sie und das Unternehmen als Ganzes funktioniert.
Natürlich musst du Leitlinien aufstellen. Lege Budgetgrenzen fest, lasse die Einführung von Technologien, die mehrere Abteilungen betreffen würden, vom Team und den Führungskräften genehmigen und halte vor allem die Kommunikationswege offen. Ermutige einzelne Mitarbeitende, neue Ideen in Meetings einzubringen, wo sie gemeinsam verfeinert und perfektioniert werden können.
Alles auf einen Blick
Eine „Digital-First“-Mentalität ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um in der Zeit nach der Pandemie wettbewerbsfähig zu bleiben. Es kann ein bedeutendes Unterfangen sein, bei dem du alle Aspekte deines Unternehmens überdenken musst, aber die Grundlagen ändern sich dadurch nicht. Befolgst du die oben genannten fünf Säulen, bist du auf dem Weg, eine schlankere, agilere Version deines Unternehmens zu schaffen, das für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist. Erfahre, wie Slack dabei helfen kann.