Zusammenarbeit mit Purpose: Unternehmen auf der Erfolgsspur
Zusammenarbeit

Zusammenarbeit mit Purpose: Unternehmen auf der Erfolgsspur

Richte deine Mitarbeitenden auf die Unternehmensziele aus und fördere besonders in schwierigen Zeiten die Zusammenarbeit

Vom Slack-Team12. September 2021

Die Mitarbeitenden von heute wollen nicht mehr nur für ihren Gehaltsscheck arbeiten. Für eine effektive Zusammenarbeit bei der Arbeit sollten sich Führungskräfte diesen Wunsch zu eigen machen.

Das Bureau of Labor Statistics hat herausgefunden, dass die Mitarbeitenden in den USA im Jahr 2019 durchschnittlich acht Stunden an Wochentagen und 5,42 Stunden an Wochenenden gearbeitet haben. OECD-Daten haben für dasselbe Jahr 1.767 Arbeitsstunden pro Erwerbstätige:n in den USA verzeichnet.

Das sind eine Menge Arbeitsstunden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Mitarbeitenden diese Zeit mit Bedeutung füllen wollen. Laut einer Studie des auf People-Experience spezialisierten Unternehmens BetterUp, die in der Harvard Business Review veröffentlicht wurde, sind 90 % der Menschen bereit, im Gegenzug für eine sinnvollere Arbeit eine Gehaltskürzung hinzunehmen. Doch was ist sinnvolle Arbeit?

Zweck versus Sinn

Unternehmen stellen Menschen ein, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen, und jede Aufgabe hat einen bestimmten Zweck:

  • Content Creators erstellen Inhalte, um ein Produkt zu verkaufen oder um das Zielpublikum anzusprechen
  • Softwareentwickler:innen entwickeln benutzerfreundliche Tools für vielbeschäftigte Mitarbeitende, die mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen müssen
  • Kundenservice-Mitarbeitende bearbeiten Beschwerden und helfen den Menschen, in Produkten oder Dienstleistungen einen Mehrwert zu finden.

Purpose (oder auch Sinn) ist etwas anderes: Wegen ihm gehen Menschen, zur Arbeit. Sinngebend ist für alle etwas anderes, aber Purpose ist die treibende Kraft dafür, dass Menschen das tun, was sie tun.

Jubelnde Teammitglieder

Wie du Purpose kultivierst und gemeinsame Ziele entwickelts

So gut wie alle haben einen persönlichen Purpose. Dabei geht es nicht nur um den Zweck der Arbeit, sondern um ein Ideal, das größer ist als sie selbst und das ihre Entscheidungen bestimmt. Egal, ob es darum geht, intensive Freundschaften zu entwickeln, anderen etwas zurückzugeben oder komplexe Probleme zu lösen – eine solche Motivation hilft den Menschen, sich zu konzentrieren und einen Sinn im Leben zu finden. Wenn du deinen individuellen Purpose mit deiner Arbeit verbinden kannst, ist das eine klare Win-win-Situation.

Laut einer Studie von McKinsey, die während der Pandemie durchgeführt wurde, fühlten sich Menschen, die nach eigenen Angaben ihren Purpose im Unternehmen finden, fünfmal wohler als diejenigen, bei denen dies nicht der Fall war. Des Weiteren war die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein höheres Engagement zeigten, viermal höher.
Das kann für Unternehmen von Vorteil sein. Derselben McKinsey-Studie zufolge geben 70 % der Mitarbeitenden an, dass ihre Arbeit ihren Purpose bestimmt. Das bedeutet, dass Führungskräfte ihren Mitarbeitenden helfen können, „ihren Purpose zu finden und ihn zu leben“.

Den Purpose finden

In einem Essay für die MIT Sloan School of Management hat die Autorin Meredith Somers das von dem Führungsexperten Nicholas Pearce verfasste Buch The Purpose Path, analysiert, in dem es darum geht, die tägliche Arbeit mit dem Lebenswerk in Einklang zu bringen. Sie hat vier Möglichkeiten gefunden, wie Führungskräfte ihren Mitarbeitenden helfen können, in ihrer Arbeit einen Sinn zu erkennen:

  • Zeigen, nicht erklären. Lebe die Werte und Verhaltensweisen vor, die deine Mitarbeitenden praktizieren sollen, und sprich dabei auch über den Purpose.
  • Sei dir bewusst, dass Managen etwas anderes ist als Führen. Führungskräfte konzentrieren sich auf Zahlen: Produktivität, Budgets und Zeit. Führungskräfte stehen mit ihren Mitarbeitenden auf menschliche Weise in Kontakt und gehen auf sie ein.
  • Führe schwierige Gespräche. Wenn ein Teammitglied entscheidet, dass seine Arbeit nicht mehr das Richtige für sie oder ihn ist, arbeite mit der betreffenden Person zusammen an ihrem Wechsel. Das ist besser als halbherzige Bemühungen, nur um das Gehalt zu bekommen.
  • Lege frühzeitig gute Werte fest. Fördere von Anfang an eine zweckorientierte Kultur. Wie Pearce sagt: „Mitarbeitende zu haben, die aber nicht geeignet sind, ist schlimmer, als aus Mangel an Mitarbeitenden langsamer zu wachsen.“

Ein Gefühl für einen gemeinsamen Purpose wecken

Komplexe Systeme wie Krankenhäuser erfordern Mitarbeitende in vielen verschiedenen Funktionen, von Ärzt:innen und Pflegepersonal bis hin zu Techniker:innen und Hausmeister:innen. Sie alle haben unterschiedliche Aufgaben, aber einen gemeinsamen Purpose: Leben zu retten, Patient:innen zu behandeln und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Damit du deine Mitarbeitenden auf einen gemeinsamen Purpose ausrichten kannst, gibt es einige Möglichkeiten.

1. Verdeutliche den Purpose deines Unternehmens

Ein Bericht von Edelman aus 2020 hat ergeben, dass 80 % der Befragten von Marken erwarten, dass sie „die Probleme der Gesellschaft lösen“. Eine Studie von Ernst & Young hat die Grundpfeiler identifiziert, die den Purpose in Unternehmen aktiviert:

  • Richte die Führungskräfte an den Zielen deines Unternehmens aus. Purpose beginnt an der Spitze. Beziehe die Führungskräfte aktiv in den gesamten Prozess ein.
  • Binde die Mitarbeitenden in die Entwicklung des Purpose ein. Unterstütze die Mitarbeitenden bei der Erkennung dessen, was für sie von Bedeutung ist, und ermutige sie dann, dies mit dem Purpose des Unternehmens zu verbinden.
  • Bette in die Erfahrungen deiner Kund:innen einen Purpose ein. Canva hat sich beispielsweise selbst das Ziel gesetzt: „Allen Menschen auf der Welt die Möglichkeit zu geben, alles Erdenkliche zu entwerfen und überall zu veröffentlichen“. Mithilfe der Plattform können auch Menschen ohne Design-Fähigkeiten professionell aussehende Designs erstellen.

2. Verwende Empfehlungen

Bitte Kund:innen, die Projekt-Teams zu loben oder Erfolgsgeschichten zu teilen. So haben beispielsweise Studierende durch Telemarketing ein Stipendium erhalten oder Bankkund:innen mithilfe von zinsgünstigen Darlehen ihre Schulden abgebaut. Erfolgsgeschichten sind starke Belege dafür, dass Unternehmen im Dienste ihrer Kund:innen stehen und dabei etwas zurückgeben können.

3. Beseitige Silos

Wie der Tech-Leader Alok Tyagi in einem Artikel auf CIO.com schreibt, fördern unternehmensweite Silos Konflikte und zerstören die Arbeitsmoral. Er hat festgestellt, dass die Anwendung der Methodik „Objectives and Key Results (OKRs)“ effektiver war als die jährliche Festlegung von Zielen nach dem „Check the Box“-Schema. Sie vereinte die Mitarbeitenden im Unternehmen durch gemeinsame Ziele und ermöglichte es ihnen, „innovativ zu sein und einen echten Quantensprung im Interesse [ihrer] Kund:innen zu machen.“

Wie ein gemeinsamer Purpose die Zusammenarbeit bei der Arbeit vorantreibt

Zusammenarbeit gibt es in vielen Formen, aber jede gute Zusammenarbeit erfordert, dass die Teammitglieder auf ein gemeinsames Ziel oder einen gemeinsamen Purpose hinarbeiten.

Zum Beispiel:

  • „Houston, wir haben ein Problem.“ Im Jahr 1970 kam es bei Apollo 13 zu einer Beinahe-Katastrophe, als auf dem Weg zur Mondlandung ein Sauerstofftank explodierte. NASA-Teams arbeiteten zusammen, um drei Astronauten sicher zur Erde zurückzubringen.
  • Im Jahr 2020 hatten Ärzt:innen, Wissenschaftler:innen, Ingenieur:innen und Forscher:innen weltweit ein gemeinsames Ziel: die Beendigung der Coronapandemie durch die Beschleunigung der Impfstoffentwicklung. Im Jahr 2021 wurden Millionen von Menschen geimpft.
  • Da heute immer mehr von uns im Home-Office arbeiten, ist der Zugang zu Informationen entscheidend für die rechtzeitige Erledigung von Aufgaben. Tools für Zusammenarbeit wie Slack ermöglichen es allen, zeitnahe (und nicht lineare) Updates zu posten, wichtige Dateien zu teilen und über mehrere virtuelle, zweckorientierte Channels zu arbeiten.

Wie du effektive Zusammenarbeit förderst

Nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts Gallup sind moderne Projekt-Teams sehr komplex, wobei etwa 84 % der Erwerbstätigen in den USA einer „Matrix“ angehören, d. h. sie gehören mehreren Gruppen an und unterstehen verschiedenen Vorgesetzten. Für eine erfolgreiche teamübergreifende Zusammenarbeit, vor allem bei Remote-Arbeit, sollten Führungskräfte:

  • Erwartungen klären. Etabliere eine Kultur des offenen Dialogs zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden.
  • Die Aufgaben der einzelnen Mitarbeitenden mit dem Gesamtbild verknüpfen. Wenn die Teammitglieder den Beitrag ihrer Aufgaben zum Gesamtziel verstehen, sind sie eher bereit, sich zu engagieren.
  • Betonen, dass es bei Remote-Arbeit vor allem um Vertrauen geht. Gib den Mitarbeitenden das Vertrauen, als Projekt-Team zusammenzuarbeiten, indem du ihnen Verantwortlichkeit überträgst.
  • Eine integrative und personalisierte Zusammenarbeit fördern. Die Bedürfnisse und Erwartungen von Remote-Mitarbeitenden unterscheiden sich von denen der Mitarbeitenden im Büro. Sorge dafür, dass sich Remote-Mitarbeitende einbezogen fühlen, mithilfe einer Reihe von Kommunikationstools, Zugang zur Führungsebene und Team-Erwartungen, die der Remote- und persönlichen Zusammenarbeit gerecht werden.
  • Konflikte annehmen. Konflikte sind ein Nebenprodukt der Zusammenarbeit, insbesondere in Projekt-Teams, die auf Hochtouren arbeiten. Ermutige zu produktiven Gesprächen. Schaffe eine Kultur, in der alle ihre Ideen frei und ohne Angst vor Wertung mitteilen können.

Arbeite für einen gemeinsamen Purpose zusammen, um die Produktivität des Projekt-Teams zu steigern

Alle haben ihren eigenen Purpose. Wenn wir diesen bei der Arbeit leben können, ist es wahrscheinlicher, dass wir einen Sinn in unserer Arbeit finden.

Ein gemeinsamer Purpose ist das von allen geteilte „Warum“. Wenn er glasklar definiert und in vollem Umfang angewendet wird, steigert er das Engagement, fördert eine gute Zusammenarbeit im Projekt-Team und treibt das Unternehmenswachstum voran.

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