Produktivität

Wie wichtig sind Annehmlichkeiten für die Employee Experience?

Mitarbeiterbindung beginnt mit einer Arbeitsplatzkultur, bei der weniger kostenlose Cupcakes als vielmehr die Verbindung untereinander und die Zusammenarbeit im Fokus steht

Autor: the team at Slack 3. Dezember 2018Illustration von Kelsey Wroten

Zugegeben: Craft-Bier-Zapfstellen und Game Rooms im Büro sorgen für gute Laune. Derartige Annehmlichkeiten sind jedoch weder die einzige noch die effektivste Möglichkeit, die Employee Experience positiv zu gestalten. Doch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können solcher Extras am Arbeitsplatz schnell überdrüssig werden. Womöglich empfinden einige sie sogar als unnötige Ablenkung. Für alle, die sich tiefere und aufrichtigere Beziehungen zu Führungskräften sowie Kolleginnen und Kollegen wünschen, bleibt oft nur der Wechsel in ein anderes Unternehmen.

Während man 1990 innerhalb der ersten fünf Jahre nach dem eigenen Studienabschluss durchschnittlich noch 1,6 Jobs inne hatte, hat sich diese Zahl 20 Jahre später fast verdoppelt. Und obwohl die zunehmenden Jobwechsel nicht nur eine einzige Ursache haben, wird deutlich, dass eine positive Employee Experience und gute Beziehungen am Arbeitsplatz wichtiger denn je sind. Projekt-Teams brauchen mehr als kostenlose Cupcakes, um im Büro zufrieden, engagiert und produktiv zu sein.

Ähnlich wie Süßigkeiten tragen oberflächliche Annehmlichkeiten allein nicht zur Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Sie müssen mit einer Arbeitsumgebung kombiniert werden, die sinnstiftende Arbeit fördert. Wichtiger als kostenlose Snacks sind ein Arbeitsplatz, der auf die zentralen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeht, und eine Arbeitsplatzkultur, die ihre beruflichen Ziele unterstützt

Arbeitsplatz und Employee Experience

Mitarbeiterengagement beginnt oft am Schreibtisch. Denn trotz regelmäßiger Team-Aktivitäten verbringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier die meiste Zeit. Daher sollte der Arbeitsplatz ruhig sein und die Produktivität fördern. Wie sieht es bei euch im Büro aus? Sind die Räume nach einem offenen Raumkonzept mit vielen Gemeinschaftstischen gestaltet? Wenn ja, gibt es auch Bereiche, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ruhe und ohne Unterbrechung arbeiten können?

Offene Raumkonzepte können die Zusammenarbeit fördern, aber die One-Size-Fits-All-Mentalität kann dein Projekt-Team auch spalten. Bürodesign und -gestaltung sind wie Firmenfeiern und Videospielturniere – einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden sie gut, andere nicht.  

Ist die Frage nach einer angenehmen, produktiven Arbeitsumgebung geklärt, überlegt euch im Projekt-Team, wie ihr eure Produktivität und euer Engagement steigern könnt. Das ist besonders wichtig, wenn das Unternehmen noch wachsen soll. Wünscht sich dein Projekt-Team weniger Meetings? Die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten? Mehr Transparenz der Unternehmensleitung?

„Man muss lernen, zuzuhören – in Einzel-Meetings und auf Gruppenebene.“

Christine RiordanPräsidentin der Adelphi University

Christine Riordan, Expertin in Sachen Führung und Präsidentin der Adelphi University, ist der Meinung, dass Führungskräfte einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen sollten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren und zu inspirieren. „Man muss lernen, zuzuhören – in Einzel-Meetings und auf Gruppenebene“, so Riordan. Wenn du die Bedürfnisse und Wünsche deines Projekt-Teams berücksichtigst und Feedback zu aktuellen Prozessen einholst, fühlen sich deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst genommen und letztendlich stärker mit dem Unternehmen verbunden. Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Vorgesetzten zuhören, sind sie in stärkerem Maße bereit, sich in Zukunft zu Wort zu melden.

Natürlich finden Kommunikation und Zusammenarbeit nicht nur im Büro statt. Sich bei der Arbeit isoliert zu fühlen, ist eine der häufigsten Ursachen für fehlendes Engagement, insbesondere bei Remote-Workern. Besser als jede Annehmlichkeit ist Folgendes: Achte bewusst auf eine inklusive Employee Experience und biete Remote-Workern die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten. Dies sorgt für Zufriedenheit im Unternehmen – unabhängig von der Zeitzone.

Employee Experience auf lange Sicht: welche Leistungen sind besonders wichtig?

Man könnte annehmen, dass Millennials die treibende Kraft hinter den modernen Annehmlichkeiten am Arbeitsplatz sind. Aber so wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Generationen beginnen auch sie, traditionellere Mitarbeiterleistungen zu schätzen. In einer Umfrage von Glassdoor haben 80 % der Befragten angegeben, dass sie statt einer Gehaltserhöhung zusätzliche Leistungen wählen würden. Eine Umfrage von Monster hat ein ähnliches Bild ergeben: 32 % der Befragten wünschen sich vor allem Zusatzleistungen im Gesundheitsbereich, während 25 % Urlaub als Hauptleistung angegeben haben.

Flexible Arbeitszeiten sind für die Mitarbeitererfahrung ebenfalls wichtig. 65 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sagen, dass sie bei der Arbeit im Home-Office am produktivsten seien. Überlege dir also, inwiefern gelegentliche Remote-Work für dein Unternehmen eine Win-Win-Situation sein kann.

Salesforce ist ein Unternehmen, das die Bedürfnisse seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr ernst nimmt. Dabei legt es großen Wert auf einen fortlaufenden, aktiven Dialog am Arbeitsplatz, um sicherzustellen, dass alle zufrieden sind (im Home-Office oder vor Ort). „Wenn Unternehmen wachsen, ändern sich ihre Anforderungen und die Leistungen, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtig sind“, so der Software-Anbieter. „Es geht darum, zuzuhören, zu antworten und sie zum Erfolg zu führen.“ Diese Art der Kommunikation unterstützt Unternehmen dabei, zu erkennen, was ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigen, um bei der Arbeit engagiert zu sein.

Auf die Balance kommt es an

Mindestens 20 % der hoch engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind potenziell überarbeitet. Effektives Mitarbeiterengagement bedeutet daher manchmal, dein Projekt-Team zu ermutigen, das Büro zu verlassen, statt sie zu Team-Aktivitäten zu zwingen, die ihre Arbeitstage noch länger machen.   

Wenn du deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirklich zeigen möchtest, dass sie dir wichtig sind, konzentriere dich auf die Dinge, die ihr Wohlbefinden verbessern und mehr Ausgeglichenheit in ihr Leben bringen. Ein Anstieg der Mitarbeiterproduktivität kann manchmal auf etwas so Simples wie ergonomische Büromöbel und mehr Tageslicht zurückzuführen sein. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, integriere Wellness- und Achtsamkeitsprogramme in dein Leistungspaket. So können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich außerhalb der Arbeit besser um ihre mentale und physische Gesundheit kümmern.  

Hier ist eine weitere Möglichkeit, das Engagement deiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu steigern: Ermögliche ihnen Weiterbildungen und stelle die entsprechenden Tools und Ressourcen bereit, um sie beim Erreichen ihrer Karriereziele zu unterstützen. Schulung und fortlaufende Weiterentwicklung am Arbeitsplatz sind einige der Dinge, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am meisten schätzen: 91 % geben an, dass dies die Hauptfaktoren bei der Entscheidung für ein Unternehmen sind.

Der am meisten unterschätzte Mitarbeiterwert: Zusammenarbeit

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freuen sich vielleicht über zusätzliche Anreize und Annehmlichkeiten, aber die Sache hat einen Haken: Sie möchten auch ihre Arbeit erledigen und das so gut wie möglich. Laut der Future of Work-Studie von Slack möchten 52 % der Befragten in einem Unternehmen arbeiten, in dem sich die Prozesse fortlaufend verbessern. 50 % möchten Teil eines Projekt-Teams sein, das gut zusammenarbeitet.

Es ist offensichtlich, dass das Mitarbeiterengagement nicht nur etwas mit kostenlosen Snacks und Kickertischen zu tun hat. Wichtig ist eine angenehme Arbeitsumgebung und eine Arbeitsplatzkultur, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inspiriert, täglich ihr Bestes zu geben.

Als Führungskraft solltest du für eine erfüllende Employee Experience mit deinem Projekt-Team kommunizieren. Frage deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gruppen-Meetings, Einzelgesprächen oder Umfragen nach ihren Ideen und Meinungen, um ungeeignete Maßnahmen zu vermeiden, und biete ihnen die Leistungen, die sie benötigen, um aktiv (und produktiv) mit dem Unternehmen zu wachsen.

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