Die „Rückkehr ins Büro“ ist zwar derzeit in aller Munde, der Anteil der Remote-Arbeit ist jedoch auch schon vor der Pandemie stetig angewachsen. Laut einer aktuellen Studie von Accenture ziehen derzeit 83 % der Mitarbeitenden ein Hybrid-Modell vor. Denn obwohl ein Teil der Jobs bald wieder in Vollzeit vom Büro aus erledigt werden, sind sich Unternehmen und Mitarbeitende nach der unumgänglichen Erfahrung mit Remote-Arbeit sicher, dass die virtuelle Option in den meisten Fällen funktioniert. Das bedeutet, dass Unternehmen sich anpassen müssen, wenn sie in der neuen Welt aus Remote- und Hybrid-Arbeit erfolgreich sein möchten.
Und dazu gehören auch virtuelle Teambuilding-Methoden. Die Stärkung einer Digital-First-Kultur mithilfe durchdachter, kreativer Aktivitäten zur Verbesserung der Team-Chemie ist für eine effektive Abstimmung geografisch verteilt arbeitender Projekt-Teams wichtiger als je zuvor.
1. Zwei Wahrheiten, eine Lüge
„Zwei Wahrheiten, eine Lüge“ ist ein klassisches Kennenlernspiel, das immer noch funktioniert, selbst in digitalen Umgebungen. Alle Mitwirkenden treffen dabei drei Aussagen über sich, von denen zwei wahr sind und eine gelogen ist.
Deshalb funktioniert's: Neue Dinge über Kolleg:innen zu erfahren, kann zwar an sich schon interessant sein, der eigentliche Vorteil liegt aber darin, mit falschen Vorstellungen über die anderen aufzuräumen. Du hättest ja z. B. im Leben nicht gedacht, dass dieser stille und zurückhaltende Kollege Bass in einer Punk-Band spielt, aber genau so ist es!
2. Storybuilding
Alle, die einmal im Sommerlager gewesen sind oder gerne abends am Lagerfeuer sitzen, haben wahrscheinlich auch schon einmal eine Version von Storybuilding gespielt. Die Teilnehmenden beginnen dabei, eine Geschichte zu erzählen, oder nutzen einen Hinweis, fügen ein oder zwei Sätze hinzu und geben die Geschichte dann an die nächste Person weiter.
Und je mehr Personen sich an der Story beteiligen, umso komischer und absurder wird das Ganze in der Regel.
Deshalb funktioniert's: Storybuilding beflügelt die kreative Fantasie (insbesondere bei denjenigen, die nicht in klassisch „kreativen“ Rollen arbeiten), bringt Leute zum Lachen und rückt die Persönlichkeit in den Vordergrund.
3. Unternehmens-Quiz
Gestalte herkömmliche Quiz-Runden durch Fragen zum Unternehmen einmal anders. Z. B. durch Fragen über Kolleg:innen, unternehmerische Leitbilder oder Taglines und andere arbeitsbezogene Themen.
Deshalb funktioniert's: Während der Probezeit könnte ein lockeres, aber informativer Quiz mit Fragen zum Unternehmen das Onboarding für Neuankömmlinge vereinfachen. Erfahrenere Mitarbeitende erhalten dabei die Gelegenheit, ihr gesammeltes Wissen unter Beweis zu stellen.
4. Rose-and-Thorn-Kennenlernspiel
Nicht alle Teambuilding-Methoden müssen koordiniert und geplant ablaufen. „Rose-and-Thorn“ (auf Deutsch: Rose und Dorn) ist eine tägliche oder wöchentliche Aktivität, für die keine Unterbrechung des Workflows erforderlich ist.
Alle Teilnehmenden teilen etwas Positives (eine Rose) und etwas Negatives (einen Dorn) aus ihrem beruflichen oder privaten Leben. Diese Übung hilft Projekt-Teams dabei, mit relativ geringem Aufwand in Kontakt und auf derselben Wellenlänge zu bleiben.
Deshalb funktioniert's: Für die Mitglieder von Remote-Teams kann es manchmal schwierig sein, sich außerhalb der Arbeit näher zu kommen. In der Rose-and-Thorn-Übung können Mitarbeitende kleine Erfolge (oder Misserfolge), z. B. beim Backen von Keksen teilen. Und schon ist der #mit-liebe-backen-Channel geboren!
5. GeoGuessr
GeoGuessr ist ein kostenloses Online-Spiel, das besonders viel Spaß macht, wenn es in international gemischten Projekt-Teams gespielt wird. Im Spiel bekommen die Spielenden ein zufälliges Panorama aus Google Street View von überall in der Welt angezeigt. Teile die Gruppe in verschiedene Projekt-Teams auf und veranstalte dann ein Turnier, um zu entscheiden, welches von ihnen die Aufenthaltsorte am genauesten erraten hat.
Deshalb funktioniert's: Es macht einfach Spaß, etwas über die verschiedenen Regionen der Erde zu erfahren, virtuelle Reisen zu unternehmen und dabei zu erfahren, wer sich am besten mit Geografie auskennt.
6. Among Us
Okay, in diesem Spiel geht es um Mord, aber im Grunde ist alles ganz harmlos. Among Us ist ein Online-Spiel, bei dem die Spielenden an Bord eines Schiffes Aufgaben erledigen müssen. Ein Teammitglied erhält heimlich die Rolle der betrügenden Person. Sein Ziel ist es, seine Mitspielenden zu erledigen, ohne dabei erwischt zu werden.
Da dieses Spiel umso mehr Spaß macht, je mehr Spielende sich daran beteiligen, ist es ideal für eine Gruppe aus Kolleg:innen geeignet. Es bietet Teammitgliedern die Gelegenheit, ihre Überzeugungskraft zu verbessern, da sie ihre Kolleg:innen davon überzeugen müssen, dass sie nicht die betrügende Person sind.
Deshalb funktioniert's: Das ist ein spannendes, interaktives Spiel, das auf einer einfachen Strategie basiert.
7. Bewerte deine fünf beliebtesten Memes/GIFs
Das Erstellen von Ranglisten für Memes und GIFs ist eine sehr beliebte, aber deswegen nicht weniger inklusive Beschäftigung. Außerdem können die Ranglisten monatlich oder sogar wöchentlich aktualisiert werden.
Deshalb funktioniert's: Die meisten Leute, die viel Zeit am Computer oder mit ihrem Smartphone verbringen, kennen ein paar witzige und interessante Memes oder GIFs. Außerdem erfährst du auf spielerische Art und Weise, wie deine Kolleg:innen ticken.
8. Erstelle ein gemeinsames digitales Vision-Board
Über Pinterest oder eine ähnliche Plattform Fotos, Screenshots, Videos und Links zu teilen, erfordert keinen großen Aufwand, kann sich aber sehr positiv auf die Teamkultur auswirken.
Deshalb funktioniert's: Asynchrone Teambuilding-Übungen, die die Termine und zeitlichen Abläufe der einzelnen Teammitglieder nicht durcheinanderbringen, sind sehr wichtig. Die Teilnehmenden können Dinge nach ihrem eigenen Zeitplan posten, wodurch sich die gemeinsame Ästhetik des Boards im Laufe der Zeit weiterentwickelt.
9. Slidedeck-Kriege
Bei Slidedeck-Kriegen, oder PowerPoint-Schlachten, müssen die Teilnehmenden aus dem Stehgreif eine Präsentation zu einem vorgegebenen Thema erstellen. Die Teilnehmenden treten dabei spielerisch gegeneinander an, wenn sie bei trivialen Themen wie „Katze oder Hund?“ Partei ergreifen oder etwas präsentieren sollen, das für sie wichtig ist, z. B. die Kulinarik ihres Heimatlandes.
Deshalb funktioniert's: Unterhaltsames Präsentationsspiel, bei dem Überzeugungsfähigkeit und Empathie gefragt sind.
10. Suche eine ehrenamtliche Tätigkeit vor Ort
Bei all dem spielerischen Spaß könnte jemand die Frage stellen: „Was soll das alles?“
Gehe darauf ein, indem du etwas mit einem unbestreitbaren Nutzen organisierst, z. B. eine ehrenamtliche Mitarbeit bei einem Wohltätigkeitslauf oder einer Sammlung für Familien in Not.
Deshalb funktioniert's: Eine ehrenamtliche Mitarbeit in einem lokalen Projekt oder einer Gemeinschaftsküche fördert den Gemeinschaftssinn, trägt zum Gemeinwohl bei und gibt deinen Mitarbeitenden einen Anlass, außerhalb der Arbeit gemeinsam an einem Strang zu ziehen.