Viele Führungskräfte glauben, dass der Schlüssel zu führenden, leistungsstarken Projekt-Teams darin besteht, talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen und dann alles zu tun, damit sie sich wohlfühlen. Aber das ist nur die halbe Miete. Laut dem Bericht „State of the American Workplace“ von Gallup ist Zufriedenheit ein guter Ausgangspunkt, aber die bloße Messung der Mitarbeiterzufriedenheit und die Erfüllung ihrer Bedürfnisse verfehlt das Ziel der Mitarbeiterbindung oft: nämlich bessere Geschäftsergebnisse.
Mit anderen Worten: Es ist nicht nur wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufriedenzustellen. Es geht auch um das Wie. Oft sind leistungsstarken Teams Zusatzleistungen (auch wenn diese gern gesehen sind) weniger wichtiger als eine Arbeitskultur, die ihnen die besten Tools für ihre Arbeit sowie starke Bindungen zu ihren Kolleginnen und Kollegen bietet. Solche Projekt-Teams wünschen sich meist auch Führungskräfte, die transparent sind, Teamwork schätzen und für die eine effiziente Zusammenarbeit im Unternehmen kein Fremdwort ist.
Investiere in Technologie, die Teams zusammenbringt
Dank Technologie können leistungsstarke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute leichter zusammenzuarbeiten. „Mithilfe von Social-Apps können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur schneller und kostengünstiger arbeiten, sondern auch auf eine ganz andere Art und Weise als früher“, sagte Heidi Gardner, Autorin von Smart Collaboration: How Professionals and Their Firms Succeed by Breaking Down Silos, der Harvard Business Review.
Gardner lobt auch, wie Technologie die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen fördert, da digitale Tools wie Messaging-Apps, Employee-Experience-Hubs und Umfrageplattformen die Produktivität steigern, Prozesse optimieren und neue Kommunikationskanäle öffnen können. Laut einer Umfrage der Universität Harvard ist nämlich das Fehlen dieser Kanäle nach Angaben von 67 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines der größten Hindernisse für ihre Zusammenarbeit.
Interessanterweise können nicht nur traditionelle Büros von der Einführung dieser neuen Technologien am Arbeitsplatz profitieren. Führende Unternehmen aller Branchen – von der Gastronomie bis hin zum Safari-Tourismus – können mit digitalen Kommunikationstools am Arbeitsplatz eine Kultur der Zusammenarbeit schaffen – sei es durch eine einfachere, direkte Vernetzung von Projekt-Teams und Teammitgliedern oder durch die Bereitstellung des Zugangs zu einem Archiv von Informationen, die jederzeit von neuen und bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abgerufen werden können.
Mache Zusammenarbeit zur Priorität
Unternehmen benötigen mehr als neue Technologien, um eine Kultur der Zusammenarbeit zu schaffen, in der leistungsstarke Projekt-Teams erfolgreich sein können. Auf taktischer Ebene kann die Bereitstellung von Tools für die Zusammenarbeit der Teammitglieder die Kommunikation verbessern und in Unternehmen ein größeres Gefühl der Transparenz schaffen. Aber eine App oder Plattform ist keine Patentlösung für eine Arbeitskultur, die grundsätzlich nicht funktioniert.
Bevor man Technologien zur Lösung von Problemen heranzieht, sollte überprüft werden, ob die Führungskräfte die Zusammenarbeit im Unternehmen priorisieren. Wenn sie nicht mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommunizieren oder ihre Ideen nicht berücksichtigen, ist eine gut funktionierende Zusammenarbeit unwahrscheinlich und die Einführung eines neuen Tools zeigt vermutlich wenig Wirkung.
Laut Jim Clifton, dem Vorsitzenden und CEO von Gallup, kündigen die meisten Mitarbeiter vor allem wegen schlechten Führungskompetenzen. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der ganzen Welt haben gar nicht unbedingt etwas gegen ihr Unternehmen, sondern eher gegen ihre Chefs oder Chefinnen“, schreibt er. „[...] vor allem die richtig guten werden Teil eines Unternehmens und wenden sich dann von ihrem Chef ab.“
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einfach nur nach ihrer Meinung zu fragen, könnte sie bereits dazu motivieren, sich einzubringen. Wenn du möchtest, dass dein Projekt-Team zusammenarbeitet, dann solltest du mit gutem Beispiel vorangehen.
Fördere die Vernetzung von Teammitgliedern
Im Grunde bedeutet das Schaffen einer Kultur der Zusammenarbeit den Aufbau einer Arbeitsumgebung, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen und ehrlich miteinander kommunizieren und starke Verbindungen zueinander aufbauen können. „Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu den übrigen Teammitgliedern verspüren, kommt das dem Unternehmen zugute“, schreibt Annamarie Mann, die bei Gallup als Workplace Analytics Practice Manager beschäftigt war.
Und die Forschung bestätigt das: 75 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die angeben, auf der Arbeit einen guten Freund oder eine gute Freundin zu haben, sagen auch, dass sie bereit sind, neue Herausforderungen und Aufgaben zu übernehmen. Im Vergleich dazu sagen nur 58 % aller, die keine enge Bindung zu Kolleginnen und Kollegen haben, dass sie das auch tun würden.
Hinter erfolgreichen Projekt-Teams stehen oft Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich sicher genug fühlen, ihre Meinung zu äußern und ihre Ideen zu teilen. Ideen sollten also grundsätzlich willkommen sein. Regelmäßige Offsite-Meetings und Gelegenheiten zum Lernen und Experimentieren können ebenfalls dafür sorgen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Gefühl haben, ihre Beiträge werden wertgeschätzt.
Schaffe Platz für Remote-Teammitglieder
Unterschätze nicht den Wert von persönlichen Treffen oder persönlichen Interaktionen, nur weil dein Projekt-Team lieber Nachrichten sendet. Eine persönliche Verbindung gehört zu den Dingen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vor allem solche, die ortsunabhängig und nicht vom gemeinsamen Büro aus arbeiten – am meisten brauchen. „Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standort der übrigen Teammitglieder reisen, kann dies die kontextuellen Lücken schließen, die [bei der digitalen Kommunikation] entstehen“, sagt Pamela Hinds, Professorin an der Stanford University. „Daraus ergeben sich langfristige Vorteile, denn das entsprechende Wissen bleibt auch nach der Rückkehr der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestehen.“
Die Einbindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern muss nicht immer unter so aufwendigen Bedingungen erfolgen. Aber es ist wichtig, Zeit für die regelmäßige persönliche Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Büro zu schaffen – ganz gleich, ob du dich für wöchentliche Teambesprechungen oder eine monatliche virtuelle Brainstorming-Session entscheidest. Es gibt auch viele einfache Möglichkeiten, täglich mit Teammitgliedern an verschiedenen Standorten in Kontakt zu bleiben:
- Verwende Tools für die Zusammenarbeit für gegenseitige Unterhaltungen
- Plane Video-Konferenzen für informelle Check-ins und Feedback
- Feiere Leistungen und Erfolge mit dem Projekt-Team – ob mit Geschenken oder einer Emoji-Parade
Wenn du Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Tools für die effiziente Zusammenarbeit im Unternehmen – aus dem Home-Office oder von anderswo – an die Hand gibst, verbessert sich die Teamleistung.
Gib oft gutes Feedback
Es gehört zur Aufgabe einer Führungskraft und zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit im Unternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu loben und zu bestärken, wenn sie gute Arbeit leisten. Aber es müssen nicht immer formelle Bewertungen sein. „Viele glauben, dass Feedback jede Menge Zeit in Anspruch nehmen muss. Dabei ist das beste Feedback, aus dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazulernen, sich weiterentwickeln und sich gegenseitig unterstützen, meist in den Arbeitsablauf integriert und dauert nur wenige Minuten", sagt Sheila Heen, Dozentin an der Harvard Law School und Mitgründerin der Triad Consulting Group.
Sende Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine kurze E-Mail, nutze intelligente Apps, um Lob weiterzugeben, oder – besser noch – gib direkt im richtigen Moment Feedback. Laut Heen ebnen kurze Interaktionen wie diese, die jedes Mal nur wenige Minuten dauern, den Weg für fortlaufende Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern und bieten ihnen häufiger Gelegenheit, dazuzulernen und als Team zu wachsen.
Klar ist, dass die Etablierung einer Kultur der Zusammenarbeit mehr erfordert als nur die Aufteilung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Gruppen. Zusammenarbeit wird sowohl durch Technologie als auch durch persönliche Treffen erleichtert und entsteht dadurch, dass viele Einzelpersonen zusammenkommen und zu einer Einheit verschmelzen – einschließlich der Führungskräfte, die aktiv zum Erfolg der Zusammenarbeit im Unternehmen beitragen können.