Im Folgenden erhältst du Einblicke aus dem ersten unserer Slack-Sessions-Webinare, einer Reihe von Paneldiskussionen mit Führungskräften in Unternehmen aus aller Welt. Sieh dir hier das vollständige Webinar an.
In unserer aktuellen Pandemie-Realität hat sich ein neues Genre des Business Storytelling entwickelt. Führungskräfte auf der ganzen Welt berichten, wie Hunderte, Tausende oder sogar Zehntausende Mitarbeitende innerhalb weniger Tage ins Home-Office gewechselt sind.
Einige Unternehmen, wie die Insurance Australia Group, der größte allgemeine Versicherungsanbieter des Kontinents, haben Hardware-Drive-Throughs eingerichtet, um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden Zugang zur richtigen Technologie haben. Andere, wie Slack, haben schnell gehandelt und haben innerhalb von 30 Stunden 2.000 Mitarbeitende in 15 Ländern ins Home-Office geschickt. Und wieder andere, wie die Mitarbeitendenfeedback-Plattform Culture Amp, haben untersucht, wie die Arbeitsschutz- und Sicherheitsstandards im Home-Office eingehalten werden können: Sollte sich das Unternehmen einmischen, wenn die Mitarbeitenden keine Rauchmelder zu Hause installiert haben?
Während des ersten unserer Slack-Sessions-Webinare hat Julie Walker, Slack-Marketingleiterin für den asiatisch-pazifischen Raum, mit Didier Elzinga, dem Gründer und CEO von Culture Amp, und Mark Drasutis, dem Chief Digital Officer der IAG, darüber gesprochen, wie ihre Unternehmen den Übergang gemeistert haben und was sie dabei gelernt haben. Robby Kwok, Senior Vice President of People bei Slack, war ebenfalls dabei.
Kümmere dich zuerst um die Grundlagen
Die Maslowsche Bedürfnispyramide besagt, dass die Grundbedürfnisse eines Menschen, z.B. Nahrung und Wasser, befriedigt sein müssen, bevor er sich auf höherwertige Bereiche wie die Selbstverwirklichung konzentrieren kann. Es hat sich herausgestellt, dass Unternehmen nach einem ähnlichen Modell arbeiten. Führungskräfte müssen sich vergewissern, dass das Licht an ist (und die Mitarbeitenden Internetzugang haben), bevor sie neue Produktinnovationen planen.
Für Drasutis, das Mastermind hinter der massiven Umstellung, war es der erste Schritt, dafür zu sorgen, dass die fast 13.000 IAG-Mitarbeitenden mit der richtigen Hard- und Software ausgestattet wurden. Aber es braucht mehr als einen Arbeitsplatz im Home-Office, um Menschen produktiv und gesund zu halten. „Letztendlich geht es im Geschäftsleben um die zwischenmenschliche Verbindung und die Aufrechterhaltung eines gewissen Maßes an Beständigkeit“, sagt er. „Menschen brauchen Interaktion.“
„Wir verwenden Slack, um Erinnerungen in Channels zu teilen: Geh nach draußen, geh in die Natur, trinke eine Tasse Tee, sprich Kolleg:innen an und frage: ‚Geht es dir gut?‘“
Anstatt also den geplanten Hackathon komplett abzusagen, hat Drasutis ihn virtuell durchgeführt. Rund 400 Menschen haben über Slack und Webex teilgenommen, um ihre besten Ideen zu entwickeln und vorzustellen. Den Gewinner:innen hat er sogar Pizza nach Hause schicken lassen. „Allein die gute zwischenmenschliche Verbindung des Projekt-Teams hat dazu geführt, dass wir immer noch produktiv und kreativ sind“, sagt er. „Und einige dieser Dinge aus dem Hackathon werden in die Produktion übertragen.“
Draustis hat außerdem ein System von Slack-Erinnerungen entwickelt, um Menschen dazu zu ermutigen, eine Pause einzulegen und sich um ihr Wohlbefinden zu kümmern. „Wir verwenden Slack, um Erinnerungen in Channels zu teilen“, sagt er. „Geh nach draußen, geh in die Natur, trinke eine Tasse Tee, sprich Kolleg:innen an und frage: ‚Geht es dir gut?‘“
Führe auf empathische Weise
Menschlichkeit und Empathie sind entscheidende Elemente jeder erfolgreichen Unternehmenskultur. Das gilt laut Elzinga insbesondere während einer globalen Pandemie. „Unsere Aufgabe als Führungskräfte besteht darin, zu normalisieren, nicht zu pathologisieren“, sagt er. „Also nicht zu sagen: ‚Es gibt einen Teil unserer Gemeinschaft oder unserer Mitarbeitenden, die unter Depressionen oder Angstzuständen leiden‘ oder was auch immer. In so einer Situation machen wir alle dasselbe durch.“
Um zur Normalisierung einer sehr ungewöhnlichen Situation beizutragen, teilt Elzinga über Slack regelmäßige Updates mit seinen Mitarbeitenden. „Als wir in den Lockdown kamen, habe ich begonnen, an jedem Arbeitstag ein zweiminütiges Video zu drehen“, sagt er. „Ich habe einen Channel namens #ceo in Slack erstellt, in dem ich mein Video teile. Dabei handelt es sich meistens nur um einfache Beobachtungen, was gerade passiert und ob alles nach Plan läuft“, sagt er. Die Rückmeldungen waren überwältigend positiv. „Ich habe so viel Feedback von Leuten bekommen, dass es tatsächlich unglaublich wichtig und kraftvoll für sie war, mich sagen zu hören: ‚Tue heute einfach, was du kannst – das ist genug‘“.
„Als wir in den Lockdown kamen, habe ich begonnen, an jedem Arbeitstag ein zweiminütiges Video zu drehen. Ich habe einen Channel namens #ceo in Slack erstellt, in dem ich mein Video teile. Dabei handelt es sich meistens nur um einfache Beobachtungen, was gerade passiert und ob alles nach Plan läuft.”
Drasutis hat die regelmäßigen Check-ins intensiviert, um über das Wohlergehen seiner Projekt-Teams auf dem Laufenden zu bleiben. Für ihn sind Slack-Nachrichten eine schnelle, informelle Möglichkeit, die Tür zu komplizierteren Gesprächen zu öffnen. In den ersten Wochen der Pandemie ist die Zahl der„Slack-Direktnachrichten durch die Decke gegangen“, sagt er. „Es ist so wichtig, einfach nur zu sagen: ‚Geht es dir gut? Kann ich etwas tun? Wie kann ich zu dir eine Verbindung aufbauen?‘“
Empathische Führung bedeutet jedoch nicht nur, nachzuhaken, sondern auch, Systeme zu überdenken, die den Mitarbeitenden nicht dienlich sind. Die Unternehmensleitung von Slack hat ihre Prozesse untersucht, um herauszufinden, wie das Unternehmen mit den Stressfaktoren der Mitarbeitenden umgehen könnte, so Kwok. „Wir haben beschlossen, uns in dieser beispiellosen Zeit nicht die Mühe zu machen, die Urlaubszeiten des Personals zu erfassen“, sagt er. „Stattdessen haben wir den Menschen einfach vermittelt, dass sie ruhigen Gewissens alles Nötige tun dürfen, um ihr Privatleben in Ordnung zu bringen.“
Gehe die Zukunft der Arbeit agil an
Angesichts der anhaltenden Ungewissheit im Zusammenhang mit der Pandemie ist es unwahrscheinlich, dass die Büros wieder so werden, wie sie vorher waren. Elzinga schätzt, dass die Pandemie die Verlagerung hin zu Remote-Work in allen Bereichen um fünf bis zehn Jahre beschleunigt hat. Das bedeutet natürlich, dass Führungskräfte ernsthaft darüber nachdenken müssen, wie sie sich in dieser neuen Arbeitswelt zurechtfinden.
Für Elzinga ist es eine vielversprechende Lösung, Home-Office- und Büroumgebungen miteinander zu kombinieren. „Die Daten, die ich gesehen habe, zeigen, dass hybrid die beste Lösung ist“, sagt er. Das wiederum wirft neue Fragen auf. „Können wir unsere Büros so umgestalten, dass wir vielleicht nur die Hälfte unserer Zeit dort verbringen und nur für Meetings dort erscheinen, die tatsächlich eine persönliche Interaktion erfordern?“, sagt er. „Ich denke, das ist eine Frage, die sich jedes Unternehmen stellen muss.“
Laut Drasutis mussten auch Unternehmen wie IAG überdenken, wie sie sich definieren. „Traditionelle Unternehmen müssen erkennen, dass sie jetzt eigentlich digitale Unternehmen sind“, sagt er. In der Praxis ist IAG auf ein virtuelles Filialmodell umgestiegen, bei dem die Mitarbeitenden von zu Hause aus Anfragen bearbeiten und sich um Kundenanliegen kümmern können. „97 % unseres Personals arbeiten in diesem neuen Normalzustand, d. h. in geografisch verteilten Projekt-Teams, die Slack und verschiedene Technologien nutzen, um in Kontakt zu bleiben und die Kundenerfahrung an erste Stelle zu stellen.“
„Diese Zeit zeigt uns, dass alle großartige Ideen haben und dass alle gehört werden sollten. Wenn wir zur alten Arbeitsweise zurückkehren, werden wir viele dieser Vorteile verlieren.“
Kwok hat beobachtet, dass die Verlagerung hin zur vollständigen Arbeit im Home-Office eine bessere Balance zwischen Büromitarbeitenden und ihren Kolleg:innen im Home-Office geschaffen hat. Vor der Pandemie waren diejenigen, die von zu Hause aus arbeiteten, in Situationen wie Meetings oft im Nachteil. „Mitarbeitende im Home-Office sind zwei Kacheln auf einem Bildschirm, aber der Rest des Meetings findet in einem großen Konferenzraum statt“, sagt Kwok. Jetzt sind alle eine Kachel auf einem Bildschirm – die Arbeitstechnologie ist das neue digitale Büro.
Tools wie Zoom und Slack haben die Arbeit im Home-Office demokratisiert und wir müssen einen Weg finden, das beizubehalten, so Kwok. „Diese Zeit zeigt uns, dass alle tolle Ideen haben und dass alle gehört werden sollten.“, sagt er. „Wenn wir zur alten Arbeitsweise zurückkehren, werden wir viele dieser Vorteile verlieren.“