Transformation

Organizational Effectiveness: Der unbekannte Faktor für den unternehmerischen Erfolg

Erfahre, was hinter dem Modewort steckt und wie du deine Organisation in Topform bringst

Autor: Devon Maloney17. Juni 2019

„Organisatorische Effektivität“ hört sich vielleicht wie ein leeres Modewort an, es wird jedoch immer mehr zu einer bedeutenden Kennzahl für den Erfolg von Unternehmen. Tatsächlich ist das Konzept in letzter Zeit zu einem solch heißen Eisen geworden, dass einige Universitäten bereits Zertifizierungsprogramme zu seiner Umsetzung anbieten.

Im Grunde ist die organisatorische Effektivität ein Konzept, das misst, wie gründlich und effizient ein Unternehmen seine geschäftlichen Ziele umsetzt. Ein effektives Unternehmen läuft wie eine gut durchdachte und geölte Maschine. Die beweglichen Teile greifen reibungslos ineinander, sodass bei der Erreichung der gesteckten Ziele möglichst wenig Ressourcen oder Zeit verschwendet werden.

Lies weiter, um zu erfahren, warum organisatorische Effektivität den ganzen Wirbel wert ist und welche Schritte die Unternehmensleitung unternehmen kann, um die eigene Organisation optimal für eine effizientere Performance aufzustellen.

Was ist organisatorische Effektivität?

Den Maßstab für „organisatorische Effektivität“ bildet ein Unternehmen, das u. a. durch die folgenden Faktoren eine vollständige Selbsterkenntnis erlangt hat:

  • Führungskräfte setzen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern klar definierte Ziele und skizzieren Wege und Methoden, wie diese möglichst effizient erreicht werden können
  • Die Unternehmensleitung etabliert eindeutige Entscheidungsprozesse und Kommunikationswege
  • Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die sorgfältig ausgewählt und angemessen vergütet werden – leisten ergebnisorientierte Arbeit

Warum ist organisatorische Effektivität wichtig?

Je effektiver ein Unternehmen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es langfristig erfolgreich ist. Es sei angemerkt, dass sich organisatorische Effektivität gemäß einer Studie von Bain & Company nicht durch „ein paar sich wiederholender Initiativen“ erreichen lässt. Die erforderlichen Verhaltensweisen müssen erlernt und bei den alltäglichen Abläufen und der fortlaufenden Evaluierung des Geschäfts in Fleisch und Blut übergehen.

Die Studie erläutert ferner den Unterschied zwischen dem kontinuierlichen Engagement für organisatorische Effektivität und einer Reihe von einmaligen Initiativen, die möglicherweise Kosten einsparen. Während Ersteres mit einer regelmäßigen und gesunden Ernährung vergleichbar ist, kommt das Letztere einer extremen Diät gleich. Es mag vielleicht kurzfristig die gewünschten Ergebnisse erzielen, baut aber nicht die „erforderlichen Muskeln auf, um langfristige Veränderungen zu stützen.“

Den Schwerpunkt auf Effektivität zu legen, sollte aber nicht bedeuten, dafür Abstriche bei der betrieblichen Gesundheit oder der Kundenzufriedenheit zu machen. Laut der erwähnten Bain & Company-Studie ist es bei „Unternehmen, die Effizienz als Mentalität umfassend internalisiert haben, viermal wahrscheinlicher, dass ihre Kostenbemühungen geschäftliches Wachstum fördern und nicht behindern. Zudem ist es bei diesen Unternehmen viereinhalb mal wahrscheinlicher, dass sie von einer verbesserten Kundenerfahrung berichten.“

5 Methoden, wie Führungskräfte langfristige organisatorische Effektivität erreichen

Die Bain & Company-Studie skizziert vier Kernbereiche, in denen erfolgreiche Unternehmen Anpassungen vorgenommen haben, um organisatorische Effektivität zu erreichen:

  • Strategie
  • Kennzahlen
  • Engagement
  • Verhaltensweisen
  • Unternehmenskultur

„Beharrlichkeit und anhaltende Investitionen in diesen Bereichen sorgen für optimale Erfolgsaussichten“, bestätigt die Studie.

1. Strategie

Die Strategie beinhaltet die Erweiterung der zentralen unternehmerischen Identität – wie Führungskräfte deren Zweck und Ziele sowohl intern als auch extern beschreiben – um Grundwerte wie Effektivität und Effizienz. Je mehr ein Unternehmen bei Kunden und Belegschaft als „effektiv“ und „effizient“ bekannt ist, umso stärker gehen diese Werte in jedes neue Projekt und jedes neue Ziel ein.

Organisatorische Effektivität sollte langfristige Ziele für ein Unternehmen einfacher und klarer werden lassen. Je eindeutiger diese Ziele auf strategischer Ebene dargelegt werden, desto einfacher die praktische Umsetzung auf organisatorischer Ebene.

2. Kennzahlen

Die Quantifizierung organisatorischer Effektivität anhand von Kennzahlen kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre Rechenschaftspflicht nicht zu vernachlässigen. Hier kommt es aber besonders darauf an, die geeigneten Daten zu messen – und zu wissen, wann menschliches Urteilsvermögen und der persönliche Austausch Vorrang vor reinen Messdaten erhalten sollten. Hier einige Fragen, die sich dein Unternehmen am Anfang stellen sollte:

  • Auf welche konkreten Ziele arbeiten deine Projekt-Teams hin?
  • Werden diese klar und deutlich von Führungskräften vorgegeben?
  • Wie und wie häufig wird der erzielte Fortschritt bewertet?

Dieser Effektivitätsbericht der University of North Carolina ist ein großartiges Beispiel für eine Organisation, die sich durch regelmäßige Evaluierungen ein ehrliches Bild von sich selbst macht. Der Bericht enthält eindeutige Feststellungen zum strategischen Fokus der Organisation, zu den Bemühungen, die klare Abgrenzung von Rollen voranzutreiben sowie Empfehlungen zur Verbesserung des allgemeinen administrativen Organisationsdesigns.

3. Engagement

Eine hinreichende Unterstützung aus der Führungsetage ist der bedeutendste Einzelfaktor für das Gelingen und gleichzeitig der am häufigsten genannte Grund für das Scheitern, wenn die Dinge nicht wie geplant laufen“, fasst es die Bain & Company-Studie zusammen. Die Autorinnen und Autoren heben hervor, dass ein „sichtbares und nachvollziehbares Engagement“ für Effektivitätsstrategien durch gehobene Führungskräfte – von unternehmensweiten Ankündigungen über die Vorgehensweise im Recruiting bis hin zur Gestaltung der vierteljährlichen Budgetberatungen – einen Trickle-Down-Effekt haben, sich also von oben nach unten durch die gesamte Organisation fortpflanzen.

4. Verhalten

Allerdings scheitern Bemühungen zur Erreichung von organisatorischer Effektivität am häufigsten am alltäglichen Verhalten. Spezifische Momente der Entscheidungsbildung im Arbeitsalltag eines Unternehmens zu identifizieren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitzuteilen, wie sie ihr Verhalten in diesen Momenten ändern sollten und Systeme zur Verstärkung dieser Verhaltensweisen zu etablieren, z. B. durch Schaffung entsprechender Anreize, kann zu einer weitaus gesünderen Organisation führen, die ihre eigene Effektivität kontrolliert und überwacht.

5. Unternehmenskultur

Schließlich sind die Motivation und das Engagement von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit ein entscheidender Faktor für ihre Effektivität. Deshalb ist es auch so wichtig, eine Organisationskultur zu schaffen, in der Effektivität eine zentrale Rolle einnimmt.

Zahllose Studien – von betriebswirtschaftlichen Fakultäten bis hin zu Beratungsunternehmen – weisen auf die Korrelation (oder sogar auf den kausalen Zusammenhang) zwischen der Mitarbeitermotivation und allgemeiner organisatorischer Leistungsfähigkeit hin. Die vielzitierten Ergebnisse aus einer Gallup-Studie legen nahe, dass unmotivierte Arbeitskräfte ihre Arbeitgeber mindestens noch einmal ein Drittel ihres Gehalts zusätzlich kosten, was sich insgesamt in Kosten für die US-Wirtschaft in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar durch entgangene Produktivität niederschlägt.

Selbst aus rein finanzieller Sicht empfiehlt es sich also, sich zunächst auf die Unternehmenskultur zu konzentrieren und dabei insbesondere die Mitarbeitermotivation zu priorisieren, um organisatorische Effektivität zu einem Teil der DNA deines Unternehmens zu machen.

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