Gemeinsam gegen den Corona-Virus – unter diesem Motto hatten die Bundesregierung und weitere Initiatoren zum Hackathon #WirVsVirus aufgerufen. Die Resonanz, aber auch die Ergebnisse sind ein echter Lichtblick in dieser schweren Zeit: Mit über 43.000 Anmeldungen und etwa 1.500 Projekten wurden sämtliche Rekorde gebrochen. Viel wichtiger als jeder Rekord ist aber: Der Hackathon hat gezeigt, wie solidarisch, lösungsorientiert und kollaborativ unsere Gesellschaft wirklich sein kann.
Selbstorganisiert, verteilt, digital
Bei einem Hackathon geht es um die Entwicklung von Lösungen zu definierten Problemen in einem engen Zeitfenster. Die aktuelle Situation erforderte auch bei diesem Eventformat Anpassungen, um die Gesundheit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu schützen. So wurde für den Hackathon kein Raum gemietet, sondern ein digitaler Workspace eingerichtet. Was sich zunächst wie ein Nachteil anhört, wurde letztlich zu einem großen Vorteil:
Es beteiligten sich über 42.000 Menschen und arbeiteten an über 1.500 Projekten – analog wäre das auch ohne Kontakteinschränkungen kaum zu stemmen gewesen.
Schon im Vorfeld war den Organisatoren schnell klar, dass sie eine performante und effiziente Kollaborationsplattform benötigen würden, und hier kam Slack ins Spiel.
Dann ging alles sehr schnell. Über unsere COVID-19-Aktion für Nonprofit-Organisationen meldeten sich die Organisatoren bei Slack und für uns war sofort klar, diese Aktion müssen wir unterstützen. Weil wir so begeistert von der Idee waren, bekam der WirVsVirus-Workspace kurzfristig ein kostenloses Upgrade und es gab zusätzlich einen persönlichen Support. Zusammen mit dem Orga-Team haben wir letztlich auch alle User auf die Plattform gebracht, was bei der Menge in der kurzen Zeit definitiv eine Herausforderung darstellte.
Und die gemeinsame Überwindung dieser Hürde ließ bereits vor der eigentlichen Arbeit ein besonderes Wir-Gefühl entstehen. Im Stream der digitalen Pressekonferenz am Sonntagnachmittag sprach Dorothee Bär, Staatsministerin & Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung dann auch von einem herausragenden Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit, der man diese „Beinfreiheit“ einräumen müsste: „Als Bundesregierung haben wir gelernt, dass man auch ganz schnell Entscheidungen treffen kann, auch in einer Demokratie.“
„Die Zusammenarbeit klappte deshalb so gut, weil es allen Teilnehmern immer vorrangig um die Sache ging, nämlich darum, Lösungen zu entwickeln und auf die Straße zu bringen“, erklärte Mit-Organisator Leon Reiner (Impact Hub). Das zeigte sich auch am Kommunikationsvolumen: 464.866 Slack-Nachrichten wurden in zahlreichen Channels verfasst und es kommen noch laufend neue Nachrichten hinzu.
Was kam konkret heraus?
Über 28.000 aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ehrenamtlich 48 Stunden an insgesamt 1.500 Projekten aus 48 Herausforderungskategorien gearbeitet. Alle Ergebnisse stehen unter Creative-Commons-Lizenz und sind damit Allgemeingut. Die Lösungsideen werden also veröffentlicht und können auch von anderen Personen genutzt und weiterentwickelt werden. Die einzelnen Projekte werden auf der Hackathon-Plattform DevPost vorgestellt. Mit der Filterfunktion in der rechten Sidebar lassen sich die vielen Projekte einfach thematisch eingrenzen.
In einem zehnminütigen Video-Botschaft hat sich Prof. Dr. Helge Braun, Schirmherr und Chef des Bundeskanzleramtes bei den Organisatoren und den Teilnehmern bedankt. Der außerordentliche Gemeinschaftssinn habe das Internet in den letzten Tagen zu einem besseren Ort gemacht: „Das Besondere an diesem Wochenende ist die Solidarität, das Miteinander mit allen, die in Deutschland unter der Coronakrise leiden“. Sein Fazit:
„Damit ist Deutschland eigentlich so ziemlich das erste Mal ein richtiger digitaler Trendsetter“.
Wie geht es weiter?
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Hackathon kein für sich abgeschlossenes Event sein wird, sondern vielmehr ein Anfang: „Wir sind als Organisatoren noch immer total überwältigt davon, dass Zehntausende Menschen online zusammen an Lösungen für die Coronakrise arbeiten. Wir fragen uns: Wie kann diese Energie weitergehen? Der Hackathon ist erst der Startpunkt, denn jetzt sollen die entwickelten Lösungen auf die Straße gebracht werden“, erklärt Philipp von der Wippel (ProjectTogether) aus dem Organisationsteam. Unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes starten die Organisatoren daher ein entsprechendes Umsetzungsprogramm, das die vielversprechenden Projekte bei der Weiterentwicklung unterstützt.
Er wünscht sich einen kontinuierlichen Beteiligungsprozess, für den sich auch Dorothee Bär als Regierungsrepräsentantin ausspricht: „Ich würde mir wünschen, dass wir häufiger Hackathons durchführen und nicht nur in Krisenzeiten.“ Ganz alleine könne die Bundesregierung die Hackathons aber nicht erfolgreich gestalten, so Bär weiter. Das gelingt auch in Zukunft nur mit den vielfältigen und interdisziplinären Expertisen der Teilnehmer.
Und Helge Braun ergänzt in seiner Video-Botschaft: „Über das Wochenende haben sich bei uns sieben weitere Organisationen gemeldet, die in den kommenden zwei Wochen ebenfalls einen Hackathon #WirVsVirus oder WeVsVirus machen wollen“. Dazu gehören Länder wie Indien, Schweiz, Belgien, Kanada, Argentinien, Kolumbien oder Brasilien.
Die Idee wächst also weiter und Slack wird weltweit weitere Hackathons und gemeinnützige Organisationen unterstützen. Aktuell beteiligt sich Slack beispielsweise an der finalen Abstimmung zum EU Hackathon, der am 24.-26. April stattfinden wird. Zusammenarbeit war nie wichtiger als heute und morgen.