In der digitalen Arbeitswelt von heute ist es eine Sache, die richtigen Tools zur Hand zu haben, jedoch eine ganz andere, sie auch effektiv einzusetzen. Wie bei jedem Gruppenprojekt entstehen die größten Herausforderungen durch unzureichende Kommunikation, ein mangelndes Verständnis von Rollen und Zuständigkeiten sowie fehlendes Vertrauen in deine Kolleg:innen.
Lass dich davon aber nicht abschrecken. Wir haben ein paar Tipps für dich zusammengestellt, die dir eine gute Zusammenarbeit im Projekt-Team ermöglichen.
Die Bedeutung von Teamkultur
Deine Mitarbeiter:innen sind für den Erfolg deines Unternehmens entscheidend, deshalb sollten sie sich sicher, respektiert und wertgeschätzt fühlen.
Die Teamkultur gibt vor, wie die Teammitglieder sich verhalten und zusammenarbeiten. Es ist also wichtig, durch geeignete Werte und Einstellungen eine Grundrichtung vorzugeben. Wenn du klare Erwartungen in Hinblick auf Zuständigkeiten und Kommunikation formulierst, hat das auch Einfluss darauf, wie alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten.
Der Teamkultur kommt in geografisch verteilt arbeitenden Remote-Teams eine noch größere Bedeutung zu, da es in diesen Arbeitsumgebungen für die Einzelnen schwieriger sein kann, die Verbindung zu ihren Aufgaben und dem übrigen Projekt-Team aufrechtzuerhalten. Eine starke Teamkultur ist ein Garant dafür, dass Arbeitsmoral und Produktivität auch in digitalen Arbeitsumgebungen erhalten bleiben, ohne dass die Motivation und das Gemeinschaftsgefühl darunter leiden.
Laut einer aktuellen Umfrage von Glassdoor beeinflusst die Unternehmenskultur für 56 Prozent der Befragten die Arbeitszufriedenheit stärker als das eigene Gehalt. Es lohnt sich also, die gute Zusammenarbeit im Team zu fördern.
Fünf Tipps für eine gelungene Zusammenarbeit im Projekt-Team
Die meisten Menschen können sehr gut alleine arbeiten, die Zusammenarbeit kann jedoch zu einer echten Herausforderung werden. Eine effektive Kommunikation im Projekt-Team und das Verständnis, wie die eigene Rolle sich ins Gesamtbild einfügt, helfen hier. Außerdem zählt, wie du arbeitest, ob du die richtigen Kollaborationstools wählst und ob du diese effektiv nutzt. Insbesondere die Corona-Pandemie und der Umzug ins Home-Office haben gezeigt, dass digitale Tools für eine gute Zusammenarbeit im Projekt-Team absolut notwendig sind.
Was kannst du also tun, um die Teamarbeit mit deinen Kolleg:innen zu fördern?
1. Sorge dafür, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind.
Ein Zuviel an Kommunikation gibt es nicht, insbesondere bei Remote-Teams. Wenn du eine Information als gegeben voraussetzt, kann sich dadurch dein Projekt ungewollt verzögern. Denke immer daran, dass dein Tonfall, dein Gesichtsausdruck und deine Gesten in Chats oder E-Mails nicht rüberkommen – lege deshalb besonderen Wert auf klare Anweisungen.
- Teile zu Beginn eines Projekts Zuständigkeiten und Aufgaben eindeutig ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dinge unter den Tisch fallen, sinkt, wenn alle ihre Zielvorgaben kennen und wissen, wie das Projekt und das Projekt-Team von der Erledigung ihrer Aufgaben abhängen. So wird es einfacher, eine gegenseitige Rechenschaftspflicht aufrechtzuerhalten.
- Kommuniziere Informationen wie Organisationsdiagramme, interne Wikis und wichtige Lieferfristen, und sorge dafür, dass alle problemlos darauf zugreifen können.
- Vereinbare einen Rhythmus für Check-ins (jede Woche? alle zwei Wochen?) und lege fest, welche Kommunikationskanäle für bestimmte Aufgaben verwendet werden sollen. Das könnten wöchentliche Videoanrufe für Updates, ein Kollaborationstool wie Slack für das Teilen von Dateien und eine Projektmanagement-Software für Komponenten und andere Teilaufgaben sein.
- Und zu guter Letzt, achte auf Transparenz: Wenn du mit allem offen umgehst, ist es für alle einfacher, sich als Teil des Projekt-Teams zu fühlen. Wenn etwas schiefläuft, mache sofort darauf aufmerksam, damit alle Teammitglieder an der Lösung des Problems arbeiten können.
2. Meeting oder kein Meeting – das ist hier die Frage.
Du kennst wahrscheinlich das Meme „Dieses Meeting hätte auch eine E-Mail sein können“. Einige Meetings sind überflüssig, insbesondere dann, wenn sie nur der Vorbereitung für ein anderes Meeting dienen. Andere Meetings wiederum haben ihre Berechtigung, weshalb du sie so gut wie möglich nutzen solltest.
Du kannst einiges tun, um eine Struktur und eine Grundrichtung vorzugeben und dafür zu sorgen, dass sich alle einbezogen fühlen – selbst wenn dein Projekt-Team im Home-Office arbeitet.
- Bei einem täglichen Check-in-Meeting erhalten alle Gelegenheit, sich über ihre Zielvorgaben für den jeweiligen Tag und etwaige Schwierigkeiten, die aus dem Weg geräumt werden müssen, auszutauschen.
- Regelmäßige Videoanrufe stärken die gegenseitige Rechenschaftspflicht aller Beteiligten für die Zielvorgaben des Projekt-Teams.
- Bei langfristigen Projekten (oder festen Projekt-Teams) können sich Team-Mittagessen oder -Veranstaltungen als nützlich erweisen. So entstehen im Projekt-Team auch außerhalb der Arbeit Anknüpfungspunkte und ein stärkerer Zusammenhalt.
Du kannst die Anzahl der Meetings auch durch den Einsatz von Technologie verringern. Anstatt ein weiteres Status-Meeting abzuhalten, kannst du den aktuellen Meilenstein auch einfach in einer Kollaborationssoftware wie Slack posten oder die Freigabe und Feedback zu geteilten Dokumenten einholen.
3. Kommunikation im Projekt-Team: Nutze Channels geschickt.
Tools wie Slack bieten Gruppen spezielle Orte für die Zusammenarbeit, sogenannte Channels. Du kannst thematische Channels erstellen, um dein Projekt-Team mit Hilfe von Dateien, Unterhaltungen und Entscheidungen stets auf dem Laufenden zu halten.
Das Schöne an Channels: Du kannst so viele haben, wie du möchtest. Alle Informationen zu einem Thema werden so im Gegensatz zu dem sonst üblichen Wust aus unterschiedlichen E-Mail-Threads zentral erfasst und verfügbar gemacht. Profi-Tipp: Wähle deine Channel-Namen sorgfältig aus, damit alle Teammitglieder sofort wissen, worum es geht und stets den richtigen Channel wählen.
Hier ein Beispiel, wie du die Channels in deinem Unternehmen organisieren kannst: Für Ankündigungen, die alle Mitarbeiter:innen betreffen, kannst du einen Channel #allgemein erstellen. Einen weiteren Channel nutzt du für Risikoprojekte, einen anderen für die Kommunikation funktionsübergreifender Projekt-Teams. Wenn Nachhaltigkeit in deinem Unternehmen eine bedeutende Rolle spielt, kannst du auch speziell dafür einen Channel erstellen, in dem sich die Verantwortlichen austauschen. Und warum nicht auch einen Channel für das Party-Planungsteam, damit dieses die (geheimen) Details für Abschiedsfeiern oder sonstige Feiergelegenheiten in Ruhe besprechen kann.
Kollaborationstools wie Slack sind für ortsunabhängiges Arbeiten besonders praktisch. Aus dem Home-Office kannst du nicht so einfach im Nachbarbüro vorbeischauen, aber du kannst problemlos eine Direktnachricht senden und so ein privates Gespräch in Echtzeit führen.
Indem du geeignete kontextbezogene Channels anlegst, kannst du unterschiedliche Projekte einfacher strukturieren und organisieren. Das fördert eine gute Zusammenarbeit im Team. In einer Studie gaben 43 % der befragten Mitarbeiter:innen an, dass sich die kollaborative Teamkultur positiv auf Ihre Bindung zum Arbeitgeber auswirkt.
4. Sei ein Teamplayer, aber lege einige Grundregeln fest.
Trotz aller Flexibilität kann es in einem Projekt-Team zu Konflikten kommen. Das ist normal, denn jedes Teammitglied bringt andere Gewohnheiten, Einstellungen und Motivationen mit. Einige Konflikte lassen sich jedoch von vornherein vermeiden:
- Formuliere offen und ehrlich, welche Erwartungen du hast und wie du dir die Kommunikation im Projekt-Team vorstellst. Ermutige dein Projekt-Team zu Diskussionen, die auf gegenseitigem Respekt basieren. Alle sollten frei ihre Meinung äußern können. Wenn es eine Person im Projekt-Team gibt, die getroffene Entscheidungen ständig anzweifelt, beeinträchtigt das sowohl die Moral des Teams als auch die Produktivität. Schenkst du diesem Teammitglied jedoch Gehör für seine Kritik, wird es möglicherweise motivierter arbeiten.
- Lobe Kolleg:innen, wenn sie eine gute Leistung erbringen. Ein kurzes Lob zu verteilen ist einfach (und kostet auch nichts!). Die betreffende Person wird es zu schätzen wissen, und das Projekt-Team wird den geleisteten Beitrag anerkennen. Ganz nebenbei: Lob fördert auch ein gesundes Konkurrenzdenken im Projekt-Team.
Beim ortsunabhängigen Arbeiten entfallen die physischen Grenzen, das kann den Kommunikationsfluss zunächst erschweren. Höre deshalb aktiv zu und sei anderen gegenüber respektvoll. Das macht es deinen Kolleg:innen einfacher, effektiver zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.
5. Gib deinen Teammitgliedern die nötige Autonomie.
- Vertraue darauf, dass deine Kolleg:innen gute Arbeit leisten. Mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen haben sie dein Unternehmen überzeugt. Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln. Sobald das gesamte Projekt-Team auf demselben Stand ist und die Aufgabenverteilung geregelt wurde, gib deinen Teammitgliedern die Freiheit, selbstständig ihre Aufgaben zu erledigen.
- Biete strukturierte Unterstützung an. Selbst die besten Nachwuchstalente benötigen ab und zu einen Rat oder einen kurzen Austausch. Dein Projekt-Team sollte wissen, an wen es sich mit Fragen oder Vorschlägen wenden kann. Eine autonome Struktur ermöglicht es unabhängig arbeitenden Teammitgliedern, kreativ und innovativ zu sein, was schließlich zu einer besseren Zusammenarbeit führt. Die Freiheit zu haben, neue Konzepte auszuprobieren oder Initiativen voranzutreiben, fördert den Austausch von Ideen und Feedback innerhalb des Projekt-Teams. Hinzu kommt, dass aus Einzelpersonen mit starker persönlicher Motivation ein Projekt-Team entsteht, das insgesamt stärker und produktiver ist.
Wie du die Zusammenarbeit im Team fördern kannst
Ermutige deine Teammitglieder, agil zu sein und die Tools, die ihnen zur Verfügung stehen, so effektiv wie möglich zu nutzen. Formuliere zu Beginn Erwartungen und Zuständigkeiten und vertraue dann darauf, dass sie ihr Bestes geben werden. Gehe mit gutem Beispiel voran, coache dein Projekt-Team und entwickle seine Fähigkeiten weiter, während du dafür sorgst, dass sich alle Beteiligten auf ihre Aufgaben konzentrieren. Sei ehrlich und transparent und denke daran, dass es ein Zuviel an Kommunikation eigentlich nicht gibt.
Kollaborationstools können dich dabei unterstützen, diese Konzepte in die Tat umzusetzen. Mit einer Plattform wie Slack können sich Projekt-Teams an einem zentralen Ort organisieren und in thematischen Channels miteinander kommunizieren. Geteilte Workspaces geben dir mehr Möglichkeiten, vernetzt zu bleiben und schneller, effektiver und effizienter zusammenzuarbeiten – insbesondere bei Remote-Teams.
Du suchst nach weiteren Tipps, wie du eine gute Zusammenarbeit fördern kannst? In unserer Themensammlung zum kollaborativen Arbeiten findest du Best Practices für eine erfolgreiche Teamarbeit sowie Empfehlungen für geeignete Kollaborationstools.