co leadership
Zusammenarbeit

Co-Leadership: So lebst du geteilte Führung in deinem Unternehmen

Mit dem Shared-Leadership-Prinzip kannst du Führung zeitgemäß gestalten und die Work-Life-Balance im Unternehmen verbessern. Lies hier mehr dazu.

Vom Slack-Team11. April 2023

Was haben die Neobank N26, Das Bündnis 90 / Die Grünen und Netflix
gemeinsam? Sie teilen die Führungsrolle auf zwei Personen auf. Den meisten
als Co-Leadership oder Shared Leadership bekannt, bietet dieser Ansatz
zahlreiche Vorteile. Zwei Augenpaare sehen bekanntlich mehr als eins,
Mitarbeitende finden doppelt so viel Gehör und aus 80-Stunden-Wochen werden
idealerweise 40-Stunden-Wochen.

Doch Co-Leadership stellt Unternehmen auch vor Herausforderungen.
Schließlich müssen Führungskräfte gemeinsam entscheiden können und wollen –
ganz gleich, ob sie eine Firma, eine Abteilung oder ein Projekt leiten. Was
geteilte Führung konkret bedeutet, worauf du in der Praxis achten solltest
und welche Eigenschaften Führungskräfte in diesem Setting idealerweise
haben, erfährst du hier.

Mehr als nur Verantwortung teilen: Was Shared Leadership bedeutet

Co-Leadership ist eine Unterform agiler Führung, bei der Flexibilität,
Transparenz, Zusammenarbeit und flache Hierarchien im Fokus stehen. Kein
Wunder, dass sich viele Startups für eine geteilte Führung entscheiden.
Denn der Ansatz harmoniert mit der offenen Struktur junger Unternehmen und teilt die Verantwortung auf – übrigens nicht nur in der
Unternehmensleitung, sondern auch auf der mittleren Führungsebene, in
Abteilungen oder Projekten. So basieren wichtige Entscheidungen auf
unterschiedlichen Perspektiven, mehr Lebens- und Berufserfahrung sowie
Wissen.

Das heißt aber nicht, dass du dir mit deiner Co-Leitung alle Aufgaben und
Funktionen zu 50 Prozent teilen musst. Schließlich bringt ihr
unterschiedliche Fähigkeiten und Talente mit. Vielleicht fallen dir
administrative Aufgaben leichter, während deine „bessere Hälfte“ in der Kommunikation mit Mitarbeitenden brilliert. Was Shared Leadership im Kern ausmacht, ist die geteilte
Entscheidungskompetenz. Niemand entscheidet hier im Alleingang – und
deshalb kann sich auch keiner aus der Verantwortung stehlen.

Co-Leitung: Diese Vorteile kannst du nutzen

Geteilte Führungsrollen sind aktuell noch die Ausnahme. Doch mit hybriden
Arbeitsmodellen, zunehmend agilen Managementmethoden und dem Wunsch nach
einer verbesserten Work-Life-Balance erkennen immer mehr Unternehmen die
Vorteile von Co-Leadership. Hier siehst du die vier wichtigsten auf einen
Blick:

 

  1. Wissen und Lösungsansätze potenzieren sich:Wie bereits erwähnt, kommen bei der geteilten Führung
    unterschiedliche Talente, Wissens- und Erfahrungsschätze zusammen.
    So entstehen Lösungen, auf die Einzelpersonen wahrscheinlich nicht
    gekommen wären. In puncto Produktinnovation und vielen anderen
    Unternehmensbereichen ist das ein klarer Vorteil – vor allem, wenn
    Führungskräfte auch ihre Mitarbeitenden stärker in Prozesse
    einbinden.
  2. Es ist immer jemand da:Bis zur totalen Erschöpfung oder trotz Krankheit arbeiten? Im
    Urlaub immer den Laptop und das Arbeitshandy dabei? Das wird mit
    Shared Leadership eher zur Ausnahme. Davon profitierst nicht nur du
    als Führungskraft, sondern auch die Belegschaft. Deine
    Mitarbeitenden können sich bei deiner Abwesenheit also immer an
    deine Co-Führungskraft wenden. Durch dein aktives “Abschalten” von
    der Arbeit werden sie außerdem ermutigt, ebenfalls auf ihre
    Work-Life-Balance zu achten. Denn wenn du zum Beispiel außerhalb
    der Arbeitszeiten keine Nachrichten verschickst, zeigst du, dass du
    die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit respektierst. Du erwartest
    keine ständige Erreichbarkeit, da du selbst nicht ständig
    erreichbar bist. Das sorgt für Entspannung und steigert die Motivation.
  3. Gleichberechtigung wird gefördert:Deine Co-Leitung muss nicht zwangsläufig ein anderes Geschlecht
    oder einen anderen kulturellen Hintergrund haben. Sie kann aber.
    Wenn Unternehmen Inklusion fördern – und zwar auch auf der Führungsebene –, profitieren sie vom erstgenannten Vorteil umso mehr. Denn persönliche Erfahrungen oder Kommunikationsstile können sich je nach Kultur und Geschlecht
    unterscheiden und gemeinsam spannende Synergien ergeben.
  4. Co-Leadership zahlt auf die Arbeitgebermarke ein:
    Diversität, Transparenz und Flexibilität sind nur einige der Werte, die vor allem jungen Mitarbeitenden wichtig sind. Ein Unternehmen mit geteilten Führungsrollen positioniert
    sich als moderner Arbeitgeber:innen, der auf Teilhabe setzt, offene
    Strukturen etabliert hat und neue Ideen willkommen heißt – und zwar
    auf allen Ebenen.

Welche Hürden geteilte Führung nehmen muss – und wie

Ob Yin und Yang oder Ebbe und Flut: Das eine kommt nicht ohne das andere
aus. So bringt die Co-Leitung zwar viele Vorteile, aber auch einige
Herausforderungen mit sich. Zum Glück kannst du diese Hürden souverän
nehmen – vorausgesetzt, du harmonierst mit deinem Pendant und hast die
nötigen Strukturen für agiles Management geschaffen. Das sind die wichtigsten Herausforderungen im Überblick:

  1. Es herrscht Unklarheit über Aufgaben und Updates:Verantwortung teilen bietet Entlastung, da du nicht für alles
    allein zuständig bist. Das heißt aber auch, dass du nicht immer auf
    dem gleichen Stand wie deine Co-Leitung bist (und andersherum).
    Noch schwieriger ist das bei Remote Work und hybriden
    Arbeitsmodellen. Eine zentrale Plattform für die Zusammenarbeit kann Klarheit schaffen . Dort kannst du zum Beispiel auf digitale Projektmanagement-Tools
    zugreifen und Aufgaben für alle nachvollziehbar zuweisen. Über Geteilte Channels lassen sich zudem wichtige Updates kommunizieren und an den Channel
    „anheften”, damit sie im Chat immer ganz oben erscheinen. So geht
    nichts verloren.
  2. Kommunikationsstile unterscheiden sich:Du fachsimpelst gerne und deine Co-Leitung versteht nur Bahnhof?
    Oder sprichst du Probleme sofort an, während dein Gegenüber länger
    grübeln muss? Es ist völlig normal, dass Führungskräfte
    unterschiedlich kommunizieren und sich auch mal missverstehen. Bei
    Co-Leadership wiegt das jedoch ungleich schwerer. Eine Lösung
    können digitale Kollaborationstools wie Slack sein, da sie eine
    asynchrone – also zeitversetzte – Kommunikation ermöglichen. Wenn
    du zum Beispiel wichtige Informationen oder Feedback per Chat
    kommunizierst, können alle Beteiligten jederzeit darauf zugreifen, Fachbegriffe recherchieren oder mit der Suchfunktion zuvor geteiltes Wissen lokalisieren. Das ist in Gesprächen in Echtzeit nicht immer möglich.
  3. Entscheidungsprozesse dauern länger:Ganz gleich, ob es sich um Budget- oder Personalfragen handelt: Als
    Co-Leader triffst du Entscheidungen nur gemeinsam. Wenn du
    beispielsweise sehr sparsam bist und deine Co-Leitung
    investitionsfreudig, kannst du dich auf eine zähe Verhandlung
    einstellen. Das erfordert Geduld, Verhandlungsgeschick und
    Kompromissbereitschaft (Sozialkompetenzen, die wir weiter unten
    noch näher erklären). Doch auch hier kannst du digitale Tools
    nutzen, um das Unternehmen effizienter zu managen. Lege zum Beispiel Pro- und Contra-Listen in geteilten Dokumenten an. Dort könnt ihr eure Argumente in Ruhe eintragen und abwägen, bevor das Meeting startet. Das hilft übrigens auch, wenn eine Führungskraft abwesend ist oder das Projekt-Team ortsunabhängig
    führt.

Welche Eigenschaften Führungskräfte für die Co-Leitung benötigen

Geduld, Verhandlungsgeschick und Kompromissbereitschaft haben wir bereits
genannt. Doch welche Eigenschaften brauchst du als Führungskraft noch, um
ein Unternehmen, eine Abteilung oder ein Projekt gemeinsam zu leiten? Neben
klassischen und digitalen Führungskompetenzen, die moderne Führungskräfte
heute haben sollten, spielen bei Shared Leadership vor allem soziale
Kompetenzen eine Rolle. Dazu gehören:

 

  • Vertrauen: Wer nicht loslassen kann, macht Co-Leadership schwierig,
    egal ob auf der Führungsebene oder in einem Projekt. Du musst der
    anderen Leitung vertrauen und Aufgaben delegieren können. Das gilt
    vor allem für Remote-Arbeit, bei Krankheit oder im Urlaub.
  • Offenheit, Ehrlichkeit und Kommunikation: Gemeinsam entscheiden
    heißt, über alles offen zu sprechen – und auch zu akzeptieren, dass
    Meinungen auseinandergehen oder Fehler passieren. Statt nachtragend
    zu sein, sollten Führungskräfte konstruktiv mit Feedback umgehen
    können. Mit dieser Einstellung werden sie ihrer Vorbildfunktion
    gerecht und schaffen ein transparentes und vertrauensvolles Arbeitsumfeld.
  • Bereitschaft zur Zusammenarbeit: Co-Leaders müssen echte
    Teamplayer:innen sein. Das gilt auf der obersten Führungsebene
    genauso wie in Abteilungen und Projektteams. Shared Leadership
    setzt Kollaboration voraus und hilft, Silos aufzubrechen.
  • Verantwortungsbewusstsein: Jede Führungskraft übernimmt
    Verantwortung für Entscheidungen, die das Projekt-Team und die
    Projektarbeit betreffen. Bei alleiniger Führung ist das manchmal
    sogar einfacher. Als Co-Leader:in musst du zu jeder gemeinsam
    getroffenen Entscheidung stehen – auch wenn sie ein Kompromiss war
    und sich später vielleicht als falsch erweist.

Bedenke: Wenn du und deine Co-Leitung zu ähnlich denkt, habt ihr
möglicherweise blinde Flecken. Meinungsverschiedenheiten können den
kreativen Prozess voranbringen und voreilige Entscheidungen verhindern.
Allerdings sollten Führungskräfte, die sich die Verantwortung teilen, auch
nicht zu gegensätzlich sein. Sonst verheddern sie sich in endlosen
Diskussionen, was schlimmstenfalls das gesamte Projekt-Team lähmt. Deshalb
ist es wichtig, dass Führungskräfte kompatibel sind. Es lohnt sich, die
Zusammenarbeit vorab auszutesten – zum Beispiel in einem gemeinsamen, agil geführten Projekt.

Doppelt führt besser: Co-Leadership als Zukunftsmodell?

Ob mehr Gleichberechtigung, erfolgreicheres Employer Branding oder eine
bessere Work-Life-Balance: Co-Leitung hat viele Vorteile. Zunehmend
digitale Arbeit und veränderte Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt verlangen
nach kooperativer Führung, die Zusammenarbeit zelebriert. Wichtig ist, dass
du den für dich und dein Unternehmen passenden Führungsstil wählst. Welche
Führungstechniken es noch gibt, wie du digitale Strukturen in deinem
Unternehmen etablierst und vieles mehr findest du auf unserer
Übersichtsseite zum Thema Leadership

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